Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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land gehe. Es ist zwar nicht zu läugnen, daß noch 
viele große Zeichentabellen, Landkarten und Postpa- 
plere hereinkommen; dagegen ist es aber auch actenmä- 
pgig bewiesen, daß im Durchschnitte jährlich um #45 bis 
150 tausend Gulden theils Schreib-, theils Druckpapier 
aus dem Lande geht; dann werden eben so für gefärb- 
te und Tapetenpapiere etwa um 115000 fl in das 
Ausland versendet, also eine Summe von 265000 fl., 
welche für Papiere aller Art hereinkommt. Die Aus- 
fahr übersteigt daher die Einfuhr dieses Artikels um 
V195000 fl. 
Bedenkt man nun, meine Heeren! was man im 
Inlande braucht, bev den lobenswerthen Anstalten der 
Lehrstände, bey Reglerungsbehdrden und Aemtern, so 
ist die Papierfabrikatlon keln unbedentender Artikel, wel- 
cher wohl verdient, daß man solchem auch die gehbrige 
Aufmerksamkeit zu Theil werden läßt. 
Es wird genug Papier fabricirt, und in den ge- 
genwärtigen Zelten, wo der Handel, die Manufactur- 
geschäfte nicht so hoch im Schwung sind, fehlt der Ab- 
satz allenthalben. Ich habe mir bey den hiesigen Pa- 
pierfabriken die Ueberzeugung verschafft, daß große 
Vorräthe vorhanden, und zwar gute Waare, welche, 
wie man glauben sollte, hier gewiß Absatz finden würde. 
Noch mißlicher ist daher die Lage derjenigen, welche 
von den Plätzen entfernt liegen, wo der Absatz noch 
erschwerter ist; daher dle an der Grenze ein hartes 
Loos haben, besonders mit dem rohen Materigle, wel- 
ches in dos Ausland geht, und größtentheils in feiner 
alter Leinwand und in Hadern bestehr. 
Meine Herren! ich mache Sie auf die Auefuhr 
dieser rohen Materialien aufmerksam, und muß auf Ver- 
anlassung derjenigen meiner Collegen, welche an der 
Oesterreichischen Grenze wohnen, darauf antragen, daß
	        
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