Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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andern auch die Jolle dienen. Es fragt sich also, durch 
welchen Tarif oder durch welche Jollsätze, durch hohe 
oder nledere, das meiste Geld eingelegt werden koͤnne. 
Nach meinen bisher gemachten Wahrnehmungen 
haben mehrere verehrliche Mitglieder dieser hohen Kam- 
mer niedere Zollsätze beantragt und ihre Meynung mit 
solchen Gründen unterstützt, daß ich, denselben beyzustim- 
men, mich veranlaßt finde, jedoch mit Ausnahme der 
Luxnsartikel, in deren Betreff ich die Anträge derjenigen 
Mitglieder unterstütze, welche diese Artikel einem höhern 
Zollsatze unterworfen haben wollen. 
Der in gänzliches Stocken gerathene Weinabsatz im 
Untermainkreise, wo die Weinbauer ihren im Jahre 182)7 
erzielten Wein ohne alle Nachfrage noch auf dem Lager 
haben, und bey den steigenden Getreidpreisen, wozu ich 
dem Landmanne Glück wünsche, besonders wenn er noch 
viel Getreide zu verkaufen hat, wegen drückenden Geld- 
mangels in den bedauernswürdigsten Verhältnissen sich 
befinden, und nicht wissen, woher sie die Mittel nehmen 
sollen, um Brod zu kaufen und das Leben zu fristen, 
deren schlimme Lage ich, von der Gemeinde Thüngers- 
heim dazu veranlaßt, bey einer andern Gelegenheit der 
hohen Kammer geschildert habe, zwingt mich gleichsam, 
hier abermals darauf anzutragen, nichts unversucht zu 
lassen, wodurch diesen betriebsamen, dermalen von aller 
Einnahme entbldßten Leuten ein einigermaßen erleich- 
terter Weg zum Absatze ihres so mühsellg gewonnenen 
Weinproducts verschafft werden mdge, wozu ich die so 
vielfältig schon beantragte Aufhebung des so dußerst lä- 
stigen Guldenzolles rechne, und hier abermals mit den- 
jenigen verehrlichen Mitgliedern meine Stimme vereinige, 
welche die Abschaffung desselben hier wiederholt schon be- 
antragt haben. 
Moͤge bey Feststellung des neuen Zolltarifs mir kluger 
Verhandl. Bd. XIII. 55
	        
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