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eingehende Potasche ersetzt werden kann. Der Bedarf
der inlaͤndischen Glasfabriken, die keine andere Beguͤn-
stigung in Anspruch nehmen, als die im Allgemeinen als
Grundsatz aufgestellte Freyeinfuhr der rohen Producte,
erheischt, daß auch die Soda gleich der Potasche frey
eingehe, worauf ich den Antrag stelle.
Hinsichtlich der verschiedenen Arten Spiegelglaͤser
wurden schon verschiedene Bemerkungen gemacht. Daß
die weißen Gläser, die blsher im Lande nicht verfertiget
worden, nicht oder nur sehr gering belegt werden dürfen,
ist allgemein anerkannt. Was von einem Rednitr, Herrn
Enke, in Betreff der schlechten Qualität des inländischen
sogenannten Judenmaß geäußert wurde, kann nicht allge-
mein von allen Gläsern gesagt werden. Wie von selbem selbst
zugegeben wurde, übertreffen die Gläser des Hrn. Baron
Voitenberg selbst die bdhmischen, und werden um
bis 2 kr. per Stück theurer bezahlt als diese; nur die
Nothwendigkeit, bey der Fabrikatlon mit aller mdglichen
Oekonomie zu verfahren, um mit den böhmischen gleiche
Preise machen zu konnen, verschlechtert die Qualitt dieser
Glaͤser, die übrigens eben so gut und in hinlänglicher
Menge für den ganzen Bedarf der Schleiferepen auf den
inländischen Fabriken erzeugt werden konnten; allein um
die böhmischen ganz entfernt zu halten, wäre ein Joll von
2 fl. Zo kr. erfoderlich, der aber für die Spiegelfabriken
doch zu nachtheilig seyn mochte; ich beantrage daher für
die Judenmaß-und grünen ollgläser mindestens 50 kr. oder
1 fl. Ao kr., wobey die Glasfabriken einigen Schutz er-
hielten, der auch der Spiegelfabrikation nicht sehr schaden
würde.
Endlich wurde auch noch darauf angetragen, die
Hälfte des Aufschlags auf das ausgeführte Bier zurück-
zuzahlen. Kann man die Billigkeit dieses Vorschlags auch
nicht verkennen, so dürfte solcher doch zu sehr vlelem und