Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Hauptrücksicht, warum in allen europdischen Staaten 
die Zuckerratfinerien begünstiget sind. Der bedeutende 
Unterschied durch wohlfeilern Ankauf des Rohzuckers 
gegen den raffinirten erhält dem Lande jährlich eine 
schhne Summe als reine Ersparniß. 
Bey dem Tabak bitte ich nur den Umstand zu 
erwägen, daß die k. Würtembergische Regierung ihren 
Tabakfabrikanten bey der Ausfuhr an fabricirtem Ta- 
bak Rückvergürung macht; fährt sie damit fort, so 
haben die Würtemberger im Ausland den Vorzug vor 
den unsrigen. Hievon wären blos diejenigen baperischen 
Tabakfabrikanten ausgenommen, welche schon im Aus- 
land Etablissements haben, und diese allerdings wün- 
schen, statt des Systems der Rückvergütung, blos Er- 
leichterung im Eingangszoll der americanischen Bläner. 
Man fürchtet sich zu sehr vor Rückvergütungen; es ist 
mdglich, daß damit, wie man sagt, früher Mißbrauch 
getrieben wurde, allein daraus folgt noch nichr, daß 
man jetzt durch bessere Maßregeln denselben nicht ver- 
meiden konne. Man müßte die frühern Fehler vermei- 
den und das Aerar sicher zu stellen gelernt haben, und 
blos denen nach Maßgabe ihrer besitzenden Jollscheine 
für verzollten Blättertabak Rückvergütung machen, welche 
wirklich auch selbst fabricirten Tabak ausführen. 
Für das, was im Lande bleibt, zahlen die Fa- 
briken an den bisherigen 5 fl. nicht zu viel. 
Wegen des Baumwollgarns, das der Obermain= 
kreis gebraucht, wurden mehrere Vorschläge gemacht. 
Derjenige, das rothgefärbte Garn noch für drey Jahre 
auf 1 fl. 40 kr. ohne weitere Begünstigung zu setzen, 
mag wohl für den Augenblick helfen, allein nach drev 
Jahren ist man damit gerade so weit wie jetzt Wegen 
1 fl. 30 kr. pr. Ctr. richten sich schwerlich Färberepen 
ein und nach Verfluß der drey Jahre kommt man aufs 
Neue ein um 1 fl. 30 kr., und hat sich im Cirkel
	        
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