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bewegt. Uebrigens, da von denjenigen verehrten Mit-
gliedern, welche aus dem Obermainkreis sind, die Sache
mir Wärme vertreten wird, so bescheide ich mich gern
und stimme den Anträgen des Herrn Fikenscher und
des Herrn v. Oerthel bep, besonders in Erwägung, daß
damit vorzüglich auch den Webern und den kleinern
Fabrikanten geholfen wird. Damit aber um so eher
auch die Färbereyen bey uns aufkommen, ists uner-
laßlich, die zur Garnfärberepy unentbehrlichen rohen
Stoffe, als Krapp, Sumack, Oelseife, zollfrey einge-
hen zu lassen; dann bedarf es auch der Begünstigungen
für solche Gegenstände nicht mehr.
Den Vorschlag, gepreßte Hornwaaren auf
30 fl. pr. Centner zu stellen, unterstütze ich als zweck-
mäßig.
Dem verehrten Herrn Abgeordneten Bekh erwledere
ich auf seine Bemerkung, daß ich sehr wohl weiß, daß
wir von sogenanmen lionischen Waaren weit mehr
ausführen, ja ich fand in den Comerciallisten davon so#
zu sagen gar keine Einfuhr; allein eben deßhalb konnte
ich um so leichter den Eingangszgoll auf 5o fl. statt
„o fl. beamragen, und gerade, wenn, wie er sagt,
wegen dieses Artikels, welcher stark nach Frankreich gehr,
Unterhandlungen gepflogen werden müßten, um sie zu
billigerm Zolle in Frankreich einführen zu koönnen, kann
die Unterhandlung viel leichter gelingen, wenn wir selbst
einen niedrigen Joll darauf haben, als wenn man uns
im Ausland sagen kann: Was begehrt ihr denn, ihr
habt ja selbst einen hohen Zoll darauf 7 Man liefert
Argumente gegen sich selbst.
Wegen" Herabsetzung der Einfuhrzdlle auf Soda
und Potasche unterstütze ich den Wunsch des Herrn
Abgeordneten v. Poschinger, und beantrage Potasche
und Soda auf a3s kr. pr. Centner, zum Besten der
Glasfabrilken.
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