kann ich ferner unmdglich denken, daß die weltberühmte
Anstalt von Fraunhofer, Utzschneider und Rel-
chenbach zur Unterstützung einen hohen Eingangszoll
bedürfe. Ich härte erwartet, des Herrn v. Utzschneider
gegründeter Stolz hätte darauf verzichtet; denn diese
Anstalt kann den Kampf mit der ganzen Wellt bestehen
und braucht diese Krücke der Lahmen nicht. So haben
wir auch Tuchmanufacturen, welche sich, wie z. B. die
Lobenhoferische in Nürnberg, von den ersten Anfängen an
beynahe bis zum Gipfel der Vollkommenheit geschwungen
haben und, um die Concurrenz mit Fremden auszuhal-
ten, gewiß keinen hohen Eingangszoll bedürfen, wenn er
auch als ein Gewinn den Fabrikanten vielleicht willkom-
men ist.
Wenn Sie aber, meine Herren, hohe Idlle zum
Schutze der Industerie für nothwendig oder doch dienlich
und ausführbar halten, warum bleiben Sie bey halben
Maßregeln, warum sprechen Sie statt bo nur roo fl.,
nicht gleich 5oo und rooo fl. aus? — Doch ich habe
nicht ndthig, Sie hiezu aufzumuntern; der Eifer für die
Industerle hat schon mehrere Mitglieder zu Vorschlägen
so hoher Jollsätze geführt, und zwey Stimmen haben be-
reits von Verboten gesprochen.
In der That ist auch im Principe kein Unterschied
zwischen hohen Zhllen und dem gänzlichen Verbote. Man
wird, wenn man diesem System getreu bleibt, von Jahr
zu Jahr mit den Zollsätzen steigen, und am Ende einen
an Verbote gränzenden und mit diesen vermischten Tarif
erhalten.
Vorausgesetzt aber den Grundsatz, daß Zdlle zum
Schutze der Industrie dienen sollen und können, scheint
es angemessen, dieselben nicht hdher zu spannen, als sie
sich nach der Erfahrung selbst halten können. Es gibt
gleichsam eine Linie, über welche hinaus die Zolle nicht