Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

von Schaͤlwaldungen, besonders in den Donauauen, 
waͤre daher ein recht nuͤtzliches Unternehmen. 
Die widersprechendsten Wuͤnsche hoͤrt man uͤber den 
Zoll vom Eisen. Man muß wohl die verschiedenen 
Gattungen des Eisens unterscheiden. Auf 44 Hochdfen, 
29 Blaufeuern und 17 Zerrenheerden, werden beylaͤufig 
224000 Centner Roh- und Gußeißen erzeugt. Die Ein—- 
fuhr in à Jahren hat über 3700 Centner betragen; 
Beweis genug, daß unser inländisches Bedürfniß bey 
weitem nicht gedeckt ist. In mehreren Gegenden des 
Reichs konnen unsere Hüttenwerke ohne Roheisen gar nicht 
arbeiten. So bravchen z. B. jene im Untermainkreise das 
hessische, und selbst das kdnigl. Hüttenwerk zu Schüt 
tendobl bedarf zur Gattirung das Würtemberger (Rau- 
chenthaler) Roheisens. Daher ist es räthlich, den Ein: 
gangszoll von rohem Eisen nicht höher als auf 12 kr 
zu setzen. 
An Stab= und Zaineisen werden auf 240 Stab- 
hämmern, 4°0 Jainhämmern und 3 Sereckhämmern un: 
gefähr 140000 Centner erzeugt, und die Einfuhr hat 
in 4 Jahren 33,500 Centner betragen; also wieder ein 
Beweis, daß das inländische Erzeugniß den Bedarf nicht 
befriedige. Man kann also ohne Nachtheil der vielen in 
Eisen arbeltenden Gewerbe und gar des Landmannes kei- 
nen hohen Zoll auf Stab= und Zaineisen legen. Ich 
stimme hochstens für den Joll von 2# fl. Zo kr., was bepy 
einem Preise von ½1 fl. noch immer gegen 6 Procent aus- 
macht. Noch besser scheint es mir, localverschiedene Zölle 
anzulegen, z. B. an den Gränzen des Untermainkreises 
1 fl. Ao kr., sonst 2 fl. Zokr. Man hat unser Eisen dem 
fremden ohne Unterschied nachgesetzt; daß es dem bbb- 
mischen Eisen vorgeht, welches bekanntlich das schlechteste 
ist, ist gar kein Ruhm; aber das Eisen vom Fichtelberg. 
Wunssedel, Stadtsteinach, von der Hammerey, Kiefer
	        
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