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schlagen worden, daß dem Uebelstande nicht durch hohe
Eingangszdlle, sondern durch niedere Holgpreise für die
inländischen Hüttenwerke begegnet werden müsse. Ich bin
auch damit einverstanden, allein ich halte den Zoll von-
2 fl 3o kr. pr. Ctr. doch für angemessener, als jene
Holzpreisherabsetzung; denn setzen wir die Holzpreise her-
ab, so mindern wir die Staatseinnahmen, und der Aus-
fall geht der Hlrecten Besteuerung zu, und legen wir einen
Zoll darauf, so tragen ihn die Verbraucher des Eisens, resp.
alle die, welche mit diesen in irgend einem Verkehre stehen.
Die Feststellung der Holzpreise für die Hammerwerke
bleibt aber dabey immer unerlaßlich, weil die Eisenpreise
keine solchen Schwankungen erlelden, als die Holzpreise
im Commercialholzhandel.
Wichtig, bdchst wichtig ist die Sache für uns; sie
ist eine wahre Nationalangelegenheit, denn nur bepspiels-
weise bemerke ich Ihnen, meine Herren! daß von dem ar-
men Rentamtsbezirke Naila, welcher, verwahrlosst von der
Natur sein Brod nicht baut, keinen Handel und keinen
Erwerb har, jährlich bo — 8o, ooo fl. Staatsabgaben
erhoben werden, die lediglich von den vielen dortigen Hüt-
tenwerken und Bergbau erworben und ins Laud gebracht
werden. Der Bauer verdient ##d all sein baares Geld
mit Eisen-, Elsensteln-, Holz= und Kohlenfahren, Kdhle-
reyen, Holzhauen 2c. Hdrt die Eisenfabrikatlon auf, #so“
bleibe gewiß auch der größte Theil dieser Staatseinnahmen
uneinbringlich. Ein anderes ist es mit den Geräthschaf-
ten aus Eisen, welche die Industrie auf mannichfaltige
Weise steigert. Ich will hier nur von den Geräthschaften
sprechen, welche der Landwirthschaft unentbehrlich find.
Ein Einfuhrzoll auf diese drückt zur Zeit noch sehr, weil
diese Geräthschaften im Inlande noch nicht alle gefer-
tigt werden kodnnen. Sicheln, Sensen 2c. sehen wir noch
immer vom Auslande beziehen, und hdren von Sachver-
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