— 817 —
Falle fuͤr die Ernaͤhrung von Tausenden solcher Arbeiter
zu sorgen haben. Es ist dieß nicht ohne Beyspiel; ich
denke an solche Zeiten mit Schrecken zuruͤck, wo nur durch
eine theilweise Verminderung der Arbeit die traurigsten
dieser Folgen herbeygefuͤhrt wurden, und ich kann Sie ver-
sichern, daß das theilweise Stillestehen diesex Manufactu-
ren in den Jahren 1816 und 1817 die Noth dortiger Ge-
gend sehr erhoͤht, und doch dieser Verdienst es noch verhuͤ-
tet hat, daß nicht Tausende Hungers gestorben sind.
Ohne zu wiederholen, was schon oft gesagt ist, be-
antrage ich als hoͤchste Saͤtze — as kr. fuͤr rohe, 6fl.
für gefärbte, gebleichte, gezwirnte, und # fl. 40 kr. für
rothe Garne. Glauben Sie aber ja nichr, meine Her-
ren! daß damit ein Deficit in der Jollcasse entsteht, denn
im Effect erhdhen wir den Joll, statt ihn zu mindern.
Bep den jetzt bestehenden Jollsätzen auf Garnen ge-
nießen nemlich die Fabrikanten die Begünstigung, daß sie
all das zu ihrer Fabrikarion erforderliche Garn ohne Unter-
schied um — 35 kr. pr. Ctr. einführen. Da dieses nun der
von mir vorgeschlagene niedrigste Jollsatz ist, so entf#eht
eine Mehreinnahme, wenn wi#r gleichzeitig aussprechen.
daß die Baumwollenwaaren-Manufacturisten bepy diesem
Zollsatze keine weitere Begünstigung genießen sollen. Dar-
auf trage ich nun auedrücklich an und ohne, wie der Hr.
von Oerthel, mich dazu für ermächtigt zu halten,
glaube ich doch, daß die Fabrikanten es dankbar und gern
zugestehen. Und aus diesem Beyspiele allein koönnen Sie
sehen, meine Herren! welchen Werth man auf fire Joll-
sitze legt, und wie gering man bepy wandelbaren Jollsä-
tten Begünstigungen achtet.
Was die Belegung von Porcellain und Stein-
gut betrifsft, so stimme ich Herrn von Utzschneider bepy.
der einen sehr praktischen Unterschied zwischen weißem und