Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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ist; bedenken Sie ferner, daß Preußen, Oesterreich und 
Rußland, die ihre Interessen gewiß auch nicht verkennen, 
ihren Juckerraffinerien einen Zollvortheil von 11 fl., 12fl. 
und 22 fl. zugestehen, waͤhrend wir den unstigen nur 
6 fl. lassen; bedenken Sie, daß am rohen Zucker 15 pCt. 
Abgang, ur. 20 PéCt. pr. Tara abgehen, ehe man 
ein Resultat berechnen kann, und jede Zuckerraffinerie 
sich glücklich fählt, wenn ihr von 1 Centner Rohzucker 
50 pCt. raffinirter Zucker bleiben; bedenken Sie end- 
lich, daß wir das Bestehende erhalten, statt zerstdren sol- 
len, und daß der niedere Jollsatz auf Rohzucker keine Be- 
günstigung, sondern nur eine Gleichstellung zum Jollsatze 
auf raffinirten Zucker ist. 
Zum Beschluß unterstütze ich den Antrag auf Rück- 
vergütung des halben Malzaufschlages für das ins Aus- 
land geführte Bier, und protestirk gegen die Vörschläge 
des Hrn. von Utschneider auf Belegung des Ge- 
rreidhandels. Diese Art der Belegung wäre die härteste 
Fessel, die wit unserer Landwirthschaft anlegen könnten, 
und alle Landwirthschaft müßte zu Grunde gehen, wenn 
es dem Landwirth nicht moglich wäre, bey hohen Getreid: 
preisen sein Product ins Ausland abzusetzen, und er da- 
gegen gezwungen seyn sollte, es um den halben Preis im 
Inlande zu verkaufen. 
Möge uns endlich der Geist der Eintracht recht leb- 
haft beseelen, um bey der Abstimmung über den Jollta- 
rif frep von aller Selbstsucht und Vorurtheil nur das Wohl 
unsers theuern baperischen Vaterlandes im Auge zu 
behalten. 
Der Abgeordneke Or. Rudhart: Es muß mir er- 
laubt seyn, Aeußerungen zu berichtigen, welche man mir 
in den Mund legt. 
Ich habe nicht von der Juckerraffinerle zu Wunfsi.“ 
del und den verdlenstlichen Leistungen ihres Unternehmens
	        
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