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und Caffee ist noch das zu bedenken, daß sie Gegenstände
des Welthandels sind, die, wie Feinde hoher Zölle, von
allen Seiten das Land umstellen. Sie kommen von allen
Himmelsstrichen her und bedrohen den Jollfiscus. Die
Einnahme von ihnen wied gewiß sinken, wenn es bepy den
jetzigen Sätzen bleibt. Dem redlichen Verkehr werden sie
entgehen, dieser wird dadurch geschwächt, und noch über-
dieß wird der große Schade K#stiftet, daß die verderbli-
chen, demoralisirenden Schwärzungen zunehmen.
Das Zollspstem, das Sie, meine Herren! berathen,
soll zwey Zwecke erreichen. Es soll Geld einbringen und
dabey die Industrie befdrdern. Die Regierung kann nicht
getadelt werden, daß sie diese beyden Zwecke befdrdern
will , nur sassen sie sich nicht in dem Zollwesen vereinigen,
denn darin widerstreben sie einander. Die budgetmäßige
Summe soll eingebracht werden z-man muß also Waaren
hereinlassen, um Geld einzunehmen. Allein zugleich sollen
auch die Waaren abgehalten werden, nemlich solche, die
man im Inlande fabriciren will, wobeyn man die Concur-
renz des Auslandes fürchtet, und solche, wofür das Geld
aus dem Lande geht, wie man im gemeinen Leben sagt.
Producte, welche der Industrie dienen, sollen geringen
oder kleinen Zoll zahlen. Der Financier und der Staaté-
wirthschaftekünstler streiten beyde um die Herrschaft der
Thüre, der erste willi ste weit offen stehen I# , um von
den hereinkommenden Waaren Joll zu nehmen, der an-
dere will sie gegen die verderbliche Einfuhr fremder Woc-
ren schließen. Die inländische Industrie aber, die nicht
blos Ausfuhr, sondern auch Einfuhr will, kommt während
des Streites, in welchem die Thüre bald gedffnet bald
zugeschlagen wird, zwischen Thür und Angel, und wie sie
dadurch Noth leidet, hat uns das verehrliche Mirglied, Herr
Fikenscher, erst vor Kurzem durch ein Beyspiel er-
klärt. — Auch diesen Nachtheil und verminderte Einnahme
erwarte ich von den vorgeschlagenen hohen Zöllen.