Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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solches Land, meine Herren, ist nicht. blos Ackerbau krei- 
bendes Land — ist längst schon der Frage vorangeeilt, 
welchen in dieser Beziehung erst jetzt zur Berathung ge- 
bracht werden wollte. — 
Zu 2. Diejenigen Stimmen, welche sich zu Gunsien 
der Landwirthschaft wie der Gewerbe vernehmen ließen 
und freundlich dem Landwirthe und dem Gewerbsmanne 
ein Huhn im Topfe gönnen und wohl auch, wie wir 
gehört, noch etwas mehr, wollen dennoch zunächst nur 
die Vermehrung und Unterstützung der eigentlichen Ge- 
werbe, — nicht der Fabriken. 
Meine Herren, auch die Staatsregierung theilt die 
Ueberzeugung, daß nicht immer die Größe eines wasser- 
reichen Sees über dessen Werth entscheide, — daß der 
Ueberfluß, welcher in vielen kleinen Bächen das Land 
durchzichet und viele Wiesen fruchtbar macht, weit schaͤ- 
tzenswerther seyn koͤnne. Glauben Sie doch ja nicht, meine 
Herren, daß es in der Intention der Regierung liege, 
Nabobs zu verschaffen; — Fabrikherren, welche nach 
Laune die Schaar der Gewerbsgehuͤlfen tyrannisiren und 
diesen ihr Handwerk nehmen, — ins Leben zu rufen; 
die Regierung kennt den Werth und die Bedeutung des 
eigenen Heerdes, die Kraft und Selbstständigkeit vieler 
gewerböfleißiger Familien; aber, meine Herren, mit Recht 
hat der Abgeordnete Freyherr v. Closen gefragt, ob es 
denn moͤglich sey, allen Anforderungen des Bedürfnisses 
und Geschmackes durch Handwerke zu erfüllen, ohne 
Fabriken die Ausländer vom Markte zu verdrängen, 
dem Inlande Verdienst und Arbeitslohn zu erhalten. Al- 
lerdings werden viele Leistungen nur durch die Fabriken 
moglich; es bedarf großer Rustungen zum Kampfe auf 
dem Felde der Industrie in unsrer Zeit; — Gewerbs= 
leute, welche sich in diesen Kampf ohne die Wasffen
	        
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