Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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nicht beduͤrfen. Wo, meine Herren, ist Landwirthschaft — 
wo Industrie im hoͤhern Sinne — ohne Handel? — Wo 
hat Landwirthschaft — wo Industrie auch in fruͤherer Zeit 
sich gehoben ohne Handel? — Die Antwort liegt in der 
Frage. — 
Nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen bleibt. 
mir nur noch Weniges 
A) über den gegenwärtig in Frage stehenden Tarif, 
vielmehr über dessen Bau; 
B) über dessen Sätze und dann 
C) über einige Nebenpuncte, die man im Feuereifer 
der Rede mit der Debatte in Verbindung gebracht 
hat, und von denen nicht wohl ganz Umgang genom- 
men werden kann. 
Zu A. Dem von der Regierung vorgelegten Tarife 
sind verschiedene Vorwürfe gemacht worden. Er theilte 
das gewohnliche Schicksal eines menschlichen Werkes; dem 
Einen erscheint der Tarif zu vollständig — dem Andern 
zu mank — zu unvollständig, dem Einem zu kurz, dem 
Andern zu lang. — 
Meine Herren, erlauben Sie mir die Gesichtspuncte, 
welche bey der Beurtheilung leiten konnen, vorerst etwas 
festzustellen. 
Der Regierung schien es angemessen, daß da, wo 
man zur Ergreifung eines Schutzsostemes gezwungen ist, 
hievon auch im Tarife nicht abgewichen werde; es schien 
dadurch auch die Nothwendigkeit eingetreten zu seyn, dem 
Tarif eine gewisse Vollständigkeit zu geben, die sowohl 
dem Zollpflichtigen Klarheit und Schutz, als dem Aerar 
die erforderliche Sicherheit zu gewähren geeignet ist. So 
lange man in Bayern die sogenannte drey Gulden Mauth
	        
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