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wenn nicht in vielen Faͤllen die Zusammensetzung der
Landraͤthe durch Recusationen gaͤnzlich vereitelt werden soll.
Dieser Gefahr, meine Herren, werden Sie, — wird
die Kammer der Reichsraͤthe eine Institution nicht preis
geben wollen, die seit 0 Jahren von Ihnen beharrlich ge-
wünscht, gefordert wird, die im Rheinkreise die herrlich-
sten Früuchte trägt. Solcher Gefahr, meine Herren, kann
nur das Beharren auf Ihrem frühern Beschlusse begeg-
nen; und gewiß wird die Kammer der Reichsräthe den
Gründen dieser Beharrlichkeit die verdiente Anerkennung
nicht versagen. Denn nur von der Stärke dieser Gründe
und von der tiefen Einsicht der Kammer der Reichsräthe,
nicht aber, wie der sehr geehrte Redner Frepherr von
Closen gemeint hat, von Estafetten oder dem zufälli-
gen Wechsel der Majorität und Minorität erwartet die
Staatsregierung mit Zuversicht die Zustimmung dersel-
ben auch zu der hier noch in Frage stehenden Anordnung
des Gesetzeutwurfes.
Auf die vom Präsidium gestellte Frage,
ob die Kammer der Abgeordneren der von der Kam-
mer der Reichsräthe sub lit. E gestellten Modifica=
tion ihre Zustimmung ertheile,
oder »-
es in dieser Beziehung beym Gesetzentwurfe belassen
werden wolle)
wuurde mit 74 gegen 4& Stimmen beschlossen, daß es
beym Gesetzentwurfe sein Verbleiben haben solle.
Der Abgeordnete Heffmer fortfahrend:
F. Die Modification X. ist nach Seite 281 bereits von
der Kammer der Abgeordneten mit dem Beysatze, daß
die zu Gunsten der adelichen Gutsbesitzer mit Ge-
richtsbarkeit gemachte Ausnahme auch auf die Geist-
Verhandl. XIII. Band. 62