behandelt er die Verhaftung eines „angesehenen“ Polen in
Hindenburg, wird wiederholt zur Sache gerufen, verzichtet
schließlich eingeengt aufs Wort und verläßt die Tribüne.
„Endlich, endlich !“ wird ihm nachgerufen. Der Antrag v. Kries
wird einstimmig angenommen. Has ist sozusagen ein Miß-
trauensvotum gegen Herrn Hirsch und seine Regierungs-
kollegen. Aber nichts rührt sich auf der Empore.
Der Rest des Tages ist dem Gesetz über die vorläufige
Staatsgewalt — hätten wir doch eine — gewidmet. An der
Annahme des Entwurfes nebst den im Ausschuß hinzugekomme-
nen Ergänzungen ist nicht. zu zweifeln; so sind die Reden dazu
denn auch kurz. Einen längeren Aufenthalt gibt es nur durch
die agitatorischen Ausführungen des Unabhängigen ODr. Ro-
senfeld, der da behauptet, das Wort „Republik“ sei fest
„verankert“ in den Herzen des deutschen Volkes, und der da
verlangt, daß der Ausschluß der Hohenzollern „für ewig“
in der Verfassung festgelegt werden müsse, und der sich nicht
entblödet, die Beschlagnahme auch des Privatvermögens des
Königs zu verlangen. Mit demselben Rechte, so wird ihm er-
widert, könne die Regierung ja auch ihm, dem Dr. Rosenfeld,
seine Habe konfiezieren, weil er „ein gefährlicher Mann“
sei; und im übrigen, sagt ihm ein anderer Redner, Dr. Leidig,
müsse er doch wohl wissen, daß das preußische Königshaus
1807 seinen ganzen alten Besitz der Nation übereignet habe.
Za, wo soll er das herwissen? Die Weltgeschichte beginnt doch
erst am 9. November 1918.
Noch „vorläufig“, aber „geseßlich“.
Berlin, 20. März
Habemus papam. Bisher war der Genosse Hirsch preußischer
Ministerpräsident nur von Revolution wegen, nicht von Rechts
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