unser Staatsneubau Hekuba. Ihre Presse wird uns nicht
um den Hals fallen, auch wenn wir noch demokratischer
werden, als es zu unserer Schwächung von ihnen verlangt
wurde.
Der Eindruck der ersten Sitzung
Weimar, 6. Februar
Die gesittete regierende Sozialdemokratie legt vorläufig
Wert darauf, nicht unter die Bilderstürmer zu geraten, son-
dern soliden, staatserhaltenden Eindruck zu machen. Oer
Präsidentenstuhl trägt nach wie vor den Reichsadler und die
Kaiserkrone, und für Dörchläuchting Ebert ist eine Ehren-
kompagnie in Paradeuniform vor dem Theater aufgebaut.
Ganze Treibhäuser sind für den Blumenschmuck der Estrade
ausgeräumt. Wenn Herr Ebert Sattler geblieben wäre,
hätte es bei seinem fünfzigjährigen Handwerkejubiläum
nicht schöner sein können.
Aber auch kaum banaler. Satt und selbstzufrieden erzählt
der Gefeierte, ein wie Hberuntergewirtschaftetes Geschäft er
eigentlich übernommen habe. Wehrlos gemacht habe uns
nicht die Revolution, sondern der Waffenstillstand, der von
der „kaiserlichen“ Regierung des Prinzen Max eingeleitet sei;
als ob Herr Ebert nicht genau wüßte, daß erst die Revolu-
tioneregierung unverlangt das Heer vorzeitig aufgelöst und
daß Scheidemann schon seit Jahren den Vernichtungefrieden
vorbereitet hat! Und saß dieser Mann etwa nicht in der
„kaiserlichen" Regierung des Prinzen Max? HOie heutige
republikanische Regierung war schon im Oktober 1918 all-
mächtig, aber gerade sie wagt kein heißes „Lever dot as
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