mik unter dem Schutze der Immunität auszutragen, nennt
Erzberger einen seiner Vorgänger, Herrn Helfferich, der ihn
um des Schmachfriedens willen in der Presse angegriffen
hat, den leichtfertigsten aller Finanzminister. Das erregt
einen Sturm des Unwillens auf der Rechten, dem ebenso
starke K##dgebungen für Erzberger bei seinen Leuten folgen.
Es war bisher nicht Mode, daß ein Minister einen Minister
a. O. von der Reichstagstribüne herab beschimpfte. Aber
wir werden uns noch an ganz andere Oinge gewöhnen müssen,
bis dann eines schönen Tages der „große“ Aderlaß durch die
Entente kommt, für den die jetzige Steuerabzapfung, auch
wenn sie bereits vielfach über ein Orittel unserer gesamten
Einnahme erfassen wird, doch nur eine Vorübung ist. Dann
wird endlich auch das wirklich große Erschrecken Herrn Erz-
berger beigebracht werden, der schon dieser Tage einmal vor
einem gefürchteten Lonchgericht ausriß. Bisher, so rühmt
er sich freilich, sei er mur zweimal in seinem Leben erschrocken:
einmal, als er zum Vorsitzenden der Waffenstillstandskom--
mission, das andere Mal, als er zum Finanzminister ernannt
wurde. Oiese Demut, mit der er als reine Magd die Engels-
botschaft aufgenommen haben will, ist ebensowenig farbecht
wie die meisten sonstigen Behauptungen des Unverwüstlichen.
Das rteil hat Rechtskraft
Weimar, 9. Juli
Die Berufungefrist ist abgelaufen und von Deutschland nicht
ausgenutzt worden. ODie ODeutsche Na#tionalversammlung hat
die Rechtskraft des Vernichtungeurteile über die deutsche Aa-
tion anerkannt. Allerdings unter sogenanntem Protest. Oer
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