Full text: Friedrich der Vorläufige, die Zietz und die Anderen.

mik unter dem Schutze der Immunität auszutragen, nennt 
Erzberger einen seiner Vorgänger, Herrn Helfferich, der ihn 
um des Schmachfriedens willen in der Presse angegriffen 
hat, den leichtfertigsten aller Finanzminister. Das erregt 
einen Sturm des Unwillens auf der Rechten, dem ebenso 
starke K##dgebungen für Erzberger bei seinen Leuten folgen. 
Es war bisher nicht Mode, daß ein Minister einen Minister 
a. O. von der Reichstagstribüne herab beschimpfte. Aber 
wir werden uns noch an ganz andere Oinge gewöhnen müssen, 
bis dann eines schönen Tages der „große“ Aderlaß durch die 
Entente kommt, für den die jetzige Steuerabzapfung, auch 
wenn sie bereits vielfach über ein Orittel unserer gesamten 
Einnahme erfassen wird, doch nur eine Vorübung ist. Dann 
wird endlich auch das wirklich große Erschrecken Herrn Erz- 
berger beigebracht werden, der schon dieser Tage einmal vor 
einem gefürchteten Lonchgericht ausriß. Bisher, so rühmt 
er sich freilich, sei er mur zweimal in seinem Leben erschrocken: 
einmal, als er zum Vorsitzenden der Waffenstillstandskom-- 
mission, das andere Mal, als er zum Finanzminister ernannt 
wurde. Oiese Demut, mit der er als reine Magd die Engels- 
botschaft aufgenommen haben will, ist ebensowenig farbecht 
wie die meisten sonstigen Behauptungen des Unverwüstlichen. 
Das rteil hat Rechtskraft 
Weimar, 9. Juli 
Die Berufungefrist ist abgelaufen und von Deutschland nicht 
ausgenutzt worden. ODie ODeutsche Na#tionalversammlung hat 
die Rechtskraft des Vernichtungeurteile über die deutsche Aa- 
tion anerkannt. Allerdings unter sogenanntem Protest. Oer 
200
	        
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