Full text: Friedrich der Vorläufige, die Zietz und die Anderen.

werde die Hoffnungen der Arbeiter nicht erfüllen, werde die 
Industrie nur zum Tummelplatz rücksichtsloser Zersetzung 
machen, bis allmählich alles ruiniert sei und die Enttäuschten 
dann nur noch die heutigen Bauern und Bürger totschlagen 
könnten. Die würden wieder aufwachsen und leben, die 
werde es immer geben, sei aber die Industrie einmal ver- 
nichtet, so sei es auch mit der deutschen städtischen Arbeiter- 
schaft zu Ende. 
Bielleicht möchten die Scheidemann und Genossen, die mit 
höchster Spannung zuhören, dem Redner am liebsten um den' 
Hals fallen. Sie dürfen aber nicht. Zedes Berbrechen und 
jeder Blödsinn werden heute Gesetz, wenn die Straße es 
verlangt. 
Eröffnung des Preußenhauses 
Berlin, 13. März 
Friede, Freiheit, Brot hat die Revolution uns versprochen; 
daher knallt es in Berlin immer noch, und das Leichenschau- 
haus muß „wegen Uberfüllung“ weitere Aufnahmen ab- 
lehnen. Keine 1800 Meter vom preußischen Abgeordneten- 
hause entfernt, an der Schloßbrücke, zieht sich der erste Draht- 
verhau über die Straße. Man ist also noch nicht in der Etappe, 
sondern im Operationsgebiet, wenn man in die Prinz-Albrecht- 
Straße geht, und braucht sich nicht zu wundern, wenn man 
vom Eingang zur Straße an bis zur Pressetribüne viermal 
Militärposten, Türstehern, Kriminalbeamten seinen Ausweis 
vorzeigen und einmal sich nach etwaigen Waffen abtasten 
lassen muß. Ein Unabhängiger (nicht Abgeordneter oder 
Pressevertreter), der seinen Parteichef im Abgeordnetenhause 
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