Full text: Hindenburg, Erzberger, Kapp

ein anderer einen Schmutzian genannt hat, kein Schmutzian 
ist, wenn man ihm nicht in zehn, sondern in neun von zehn 
Fällen unsaubere Finger nachgewiesen hat. Mit dem üb- 
lichen alltäglichen Erfolge werden dagegen zwei andere Fälle 
aufgeklärt. In dem einen handelt es sich um faule Eier; aus 
denen eine Gesellschaft Seise machen wollte, und aus der 
Seife natürlich Geld. Der „geistige Leiter"“ dieser Sache, ein 
Mann aus Erzbergers Propagandabureau, schlug behufs 
schnelleren Geschäftemachens eine Bestechung der in Frage 
kommenden hohen deutschen Beamten vor. Unter Eid erklärt 
Erzberger, daß er diese Idee abgewiesen und ihrem Urheber 
den schriftlichen Vorschlag unter gehöriger Rüge zurück- 
gegeben habe; in demselben Augenblick produziert aber 
Helfferich — die Photographie eines Erzbergerschen Briefes, 
der das Projekt an einen Geheimrat im Reichsamt des 
Innern empfehlend weitergibt. Auch in dem letzten an diesem 
Dienstag verhandelten Falle wird dem Reichsfinanzminister 
nachgewiesen, daß er ein Unternehmen, an dem er mit 
40 000 Mark beteiligt war, die Erfindung eines Weichen- 
schlosses für die Eisenbahn, dringend der Behörde empfohlen 
hat, ohne von seinem persönlichen Interesse davon etwas 
verlauten zu lassen. Er hat diesmal sein Geld dabei ver- 
loren. Aber nicht immer entwickelt das Schicksal einen solchen 
Humor gegenüber dem illustren Stammgast von Hiller. 
Paßkarten und Patente für Ausländer. 
20. Februar. 
Man kann jemand ein langes Sündenregister vorhalten, 
ohne daß er sich regt. Aber die verstockte Aninteressiertheit 
ist nur scheinbar. Der Mann paßt auf wie ein Schießhund. 
Die erwiesenen kapitalen Verfehlungen läßt er, ohne Auf- 
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