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bedeutete. Mit Tilly hatte er das Heerwesen reformiert.
Nach dem Kriege suchte Maximilian den Handel zu heben;
Mißbräuche der Zunftordnungen wurden beseitigt. Maxi—
milians Leichnam ruht in der Michaelskirche zu München.
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IX. Bayern im spanischen Krbfolgekrieg. — Farl Albrecht.
Maximilian II. Emannel (1679—1726) war der
Enkel Maximilians I.; sein Bild weist aber wenig mit
seinem Großvater verwandte Züge auf. In gar mancher
Hinsicht spiegelte sich in Max Emanuel das Zeitalter
wider, dem der prachtliebende König von Frankreich
Ludwig XIV. den Stempel aufdrückte. Unter seinem
Vater waren 1669 die Stände zum letzten Male ver-
sammelt worden; an Stelle der einberufenen 322 Ver-
treter des Landes blieb von nun an in München ein
ständiger Landschaftsausschuß von 4 Vertretern
des Prälaten-, 4 Vertretern des Bürger= und 8 Vertretern
des Adelstandes mit 4 Rechnungsbeamten versammelt.
Diese Einrichtung, die natürlich der Regierung gegenüber
bei der Ausschreibung und auch bei der Verwendung von
Steuern weniger Nachdruck besaß, blieb bis zum Jahre
1818 bestehen. Max Emanuel erwarb sich Kriegsruhm
im Kampfe gegen die Türken; er half Wien entsetzen und
stürmte Belgrad an der Spitze seiner Truppen. Später
wurde Max Emanuel in den spanischen Erbfolge-
Krieg 1701 —1714 verwickelt. Der König von Spanien
hatte dem Sohne Max Emanuels alle seine Reiche ver-
macht; da starb dieser Kurprinz kurz vor dem Erblasser.
Nun machten Frankreich und Osterreich Ansprüche auf das