Eine bleibende Erinnerung bildet der Anbau der Kartoffel,
zu der man in den Hungerjahren griff. Seine größten
Verdienste aber erwarb er sich auf dem Gebiete der Wissen—
schaften und der Schule. Trotz vieler Widersprüche be—
stätigte er die Gründung einer Akademie der Wissenschaften
1759, gestaltete die Mittelschulen um und ließ einen Schul-
plan für die deutschen Schulen entwerfen. Für Schul-
zwecke verwendete der Kurfürst in erster Linie das Ver-
mögen des vom Papste Clemens XIV. aufgehobenen
Jesuitenordens, der bis dahin auf die Schulen einen
großen Einfluß gehabt hatte. Auch dafür hatte der kinder-
lose Fürst rechtzeitig Sorge getragen, daß wegen seiner
Nachfolgerschaft nach seinem Tode keine Unordnung einriß.
Schon 1771 hatte er zu diesem Zwecke die Erbverträge
mit seinen pfälzischen Verwandten erneuert, dabei aber be-
stimmt, daß München die Hauptstadt bleiben müsse.
XI. Karl Pheodor.
Dem Erbvertrag gemäß siel Bayern an den Kur-
fürsten von der Pfalz und Herzog von Sulzbach Karl
Theodor (1777—1799), der von seiner bisherigen Re-
sidenz Mannheim kommend (wo er bereits 35 Jahre
residiert hatte) in München einzog. Ungern hatte er die
Pfalz verlassen. Hatte früher Karl Albrecht das öster-
reichische Erbe angestrebt, so begehrte jetzt umgekehrt Kaiser
Josef Bayern für sich. Diese Wünsche scheiterten nicht
am Widerstande des Kurfürsten, sondern an den Protesten
der erbberechtigten Linie Zweibrücken-Birkenfeld, die von
Preußens kühnem König Friedrich II. mit Waffen unter-