Full text: Geschichte des Königreichs Bayern.

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(1809) kam Salzburg und das Innviertel an Bayern; 
1810 mußte es den größten Teil von Tirol abtreten und 
bekam dafür die Markgrafschaft Bayreuth und Regens- 
burg. Als Napoleons Herrschaft ins Wanken geriet, sicherte 
sich Bayern durch rechtzeitige Lossagung vor der Leipziger 
Völkerschlacht (Vertrag zu Ried am 8. Oktober 1813; die 
Völkerschlacht am 18. Oktober desselben Jahres) die Er- 
haltung seines Besitzstandes. Nur mit Unwillen hatte 
längst der ideale Kronprinz Ludwig die staatskluge Politik 
Montgelas erduldet, die in der Verbindung mit Frank- 
reich sich Vorteile sicherte; seinem nationalen Fühlen hatte 
das Verhältnis zu Napoleon nie entsprochen; ja er hatte sich 
den offenen Unwillen des französischen Kaisers zugezogen. 
Der Kongreß zu Wien schaffte bleibende Ord- 
nung: Bayern blieb ein Königreich; es mußte Tirol mit 
Vorarlberg, Salzjburg und das Innviertel herausgeben, 
erhielt aber dafür die Kurpfalz wieder und dazu das 
Großherzogtum Würzburg. Dafür daß Bayern von einer 
ihm früher vertragsmäßig zugesicherten Abrundung des 
Gebietes abstand, verpflichtete sich Osterreich bleibend zu 
einer jährlichen Entschädigung von 175000 Mk. Dieselbe 
bildet seitdem als sogenannte „Kontiguitäts-Entschädigung“ 
einen bleibenden Einnahmeposten des bayerischen Staats- 
haushaltes. Mit einer stattlichen Landesvermehrung trat 
der Staat aus der Zeit der Wirren, die andere Staaten 
verschlungen hatte, heraus. Der Regierung lag die schwere 
Arbeit vor, die fremdartigen Landesteile zu gemeinsamen 
Zielen anzuleiten und Abbröckelungen des Besitzes, der 
Begehrlichkeit hervorzurufen geeignet war, zu verhüten.
	        
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