der Geistlichkeit und der Universitäten durften nun in der
Kreishauptstadt die Angelegenheiten ihres Kreises in Be—
zug auf Schulen, Wege, Industrie rc. beraten und regeln
oder auch darauf bezügliche Wünsche der Staatsregierung
vorlegen. Im Sinne der fortschreitenden Zeit wurde
größere Offentlichkeit für die Verhandlungen der Reichs-
ratskammer angeordnet. Auch auf Hebung der Intelligenz
in den bürgerlichen Kreisen war er bedacht; 1833 wurden
gegen 30 Landwirtschafts= und Gewerbeschulen errichtet,
die sich später (1878) in Realschulen umbildeten. Außer-
dem wurden zur Weiterbildung der Techniker drei poly-
technische Schulen errichtet. Ludwig erbaute den Donau-
Mainkanal; unter ihm wurde die erste Eisenbahn in
Deutschland zwischen Nürnberg und Fürth hergestellt.
Am 20. März des sturmbewegten Jahres 1848 ent-
sagte Ludwig freiwillig der Krone zu Gunsten seines
Sohnes Maximilian. Ludwig lebte als Freund der Kunst
noch 20 Jahre; er starb am 29. Februar 1868 zu Nizza.
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XVI. Maximilian II.
In stürmischer Zeit ergriff Maximilian das Scepter;
die Sehnsucht nach einer gemeinschaftlichen deutschen Ver—
fassung hatte viele Gemüter erregt; auch in der Rheinpfalz
kam es zu Kämpfen; mit Hilfe preußischer Truppen wurde
jedoch die Bewegung niedergedrückt. Als in der Folge
deutlich der Zwiespalt zwischen den deutschen Vormächten
Osterreich und Preußen zu Tage trat, neigte sich Maximilians
Politik Osterreich zu, da man in Süddeutschland von dem
Ausschluß der Deutschösterreicher aus dem Gesamtvater-
