Full text: Deutsche Wappenrolle.

bestätigt wurde. Die Schulden im Betrage von 130474 fi. 
6 Groschen wurden von den Ernestinern übernommen. 
Als mit Georg Ernst am 25. Dezember 1583 das Geschlecht 
in der Linie Henneberg-Schleusingen erlosch, fielen von den 
bennebergischen Gütern nach langen Streitigkeiten °/ız an die 
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Albertinische und ?/ıs an die Ernestinische Linie des sächsischen 
Hauses (9. August 1660). 
1815 kam der Anteil der Albertinischen Linie an Preussen, 
wodurch das Wappen von Henneberg für das Königreich ein 
blosses Erinnerungswappen geworden ist. 
  
Taf. IX. 
GROSSHERZOGTUM HESSEN. 
Das Grossherzogtum besteht aus den zwei räumlich getrennten Gebieten Oberhessen und 'Starken- 
burg-Rheinhessen nebst elf kleineren Exklaven, darunter Wimpfen, Hohenstadt, Helmhof, Steinbach u. s. w. 
D: Staatswappen des Grossherzogtums führt im blauen 
Schilde einen königlich gekrönten, goldbewehrten, von 
Silber und Rot zehnfach quergestreiften Löwen mit Doppelschweif, 
der mit der rechten Pranke ein Schwert schwingt. 
Der Schild, auf dem eine königliche Krone ruht, wird 
von zwei goldenen, königlich gekrönten, vorwärts sehenden, 
doppelt geschwänzten Löwen gehalten, die auf einem goldenen 
Ornamente fussen, von denen folgende Orden herabhängen: 
Ludwigsorden (gestiftet durch Grossherzog Ludwig I. am 
25. August 1807). 
Das Kleinod besteht aus einem achtspitzigen, schwarzen, 
rotbordierten und goldgesäumten Kreuze. Das aufliegende, rote 
Medaillon mit einem von zwei goldenen Lorbeerzweigen um- 
kränzten_goldenen L ist von einem weissen Reife umzogen 
der in goldenen Lettern die Inschrift »FÜR VERDIENSTEC« trägt. 
Ueber dem Kreuze schwebt eine goldene Königskrone, welche 
die Verbindung mit der Kette herstellt. Diese setzt sich aus 
zwei verschiedenen Motiven zusammen. Das eine Glied wird 
aus zwei goldenen, zu einandergekehrten, mit einer Königskrone 
gekrönten L gebildet; das zweite Glied zeigt ein schwarzes 
Medaillon, von einem weissen, mit Lorbeer und Eichenzweig 
belegten Reife umschlossen. Im Medaillon erscheinen unter- 
einander die goldenen Worte: »GOTT-, EHRE-, VATER- LAND.« 
(Medaillon des Sterns der Grosskreuze.) 
Diesem Orden im Rang gleichstehend, ist der 
Grosshersoglich Flessische goldene Lözwenorden (gestiftet 
vom Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Cassel am 14. August 
1770; vom 3. Oktober 1866 an preussischer, seit 6. Juni 1876 
wieder hessischer Orden). 
Das Ordenskleinod enthält innerhalb eines goldenen, ellip- 
tischen Reifes einen gekrönten, goldenen Löwen. Der Reif trägt 
die Devise des Ordens: »VIRTUTE ET FIDELITATE.« (Durch 
Tugend und Treue.) Die Kette, ganz aus Gold, zeigt mit der 
  
alten Landgrafenkrone gekrönte Schilde, in denen die Initialen 
des Stifters FL (Friedrich Landgraf) erscheinen. Jeder zweite 
Schild wird von zwei Löwen beseitet. 
Als dritter Orden im Wappen findet sich der 
Grosshersoglich Hessische Philippsorden. (Gestiftet vom 
Grossherzog Ludwig Il. am ı. Mai 1840 als »Verdienstorden 
Philipps des Grossmütigen«. Seit 14. März 1876 trägt er den 
obigen Namen.) 
Das Kleinod besteht aus einem goldgesäumten, weissen 
Kreuze mit blauem Medaillon, in dem .die goldene Büste 
Philipps des Grossmütigen (1500—1567) erscheint. Der gold- 
gesäumte, weisse Reif enthält die goldene Inschrift: 
»SIDEUS NOBISCUM, QUIS CONTRA NOS. « 
(Wenn Gott mit uns, wer wider uns?) Zwei goldene Schwerter 
kreuzen die Winkel des Kreuzes. (Militärauszeichnung.) 
Die goldenen Glieder der Kette werden von dem könig- 
lich gekrönten Monogramme des Stifters L II. gebildet. 
Nebst den drei Ordensketten erscheint noch unter dem 
Wappenschilde ein schwarzes, rotbordiertes Band mit der goldenen 
Devise: 
»GOTT, EHRE, VATERLAND,« 
Band und Spruch dem Ludwigsorden entnommen. 
Das Ganze ist unter einen Purpurbaldachin gestellt, der oben 
eine königliche Krone trägt und mit einem edelsteinbesetzten 
Reife geschmückt ist. 
In der offiziellen Darstellung dieses Wappens vom Jahre 
1882 ist der Ludwigsorden in der Mitte, der Löwenorden rechts 
von diesem angebracht, auch werden die goldenen Fransen am 
unteren Rande des Hermelins noch sichtbar. In unserer Dar- 
stellung wurde, wie dies auch in vielen anderen Abbildungen 
des hessischen Wappens zu sehen ist, der Löwenorden, der ja 
dem Ludwigsorden im Rang gleich ist, der Symmetrie halber,
	        
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