Full text: Deutsche Wappenrolle.

1. Herzogtum Sachsen: offener, gekrönter Helm nit schwarz- 
goldener Decke, trägt das sächsische Kleinod, den gekrönten 
Spitzhut mit Pfauenfedern geziert. 
2. Landgrafschaft Thüringen: gekrönter Spangenhelm mit 
rot-silberner Decke, trägt zwei silberne Büffelhörner mit je 
fünf grünen Lindenzweigen besteckt. 
3. Markgrafschaft Meissen: Spangenhelm mit dem in die 
Decke übergehenden, rot-silbern "gestreiften Mannesrumpf, der 
eine ebenso gestreifte Mütze mit Pfauenquaste trägt. 
4. Herzogtum Cleve und Mark: Spangenheim mit rot-gol- 
dener Decke, trägt einen in den Helmkopf beissenden, roten 
Büffelkopf mit silbernen Hörnern und Nasenring. Die Hörner 
sind.von einem golden gekrönten, von Rot und Silber in drei 
Reihen geschachten Reifen umschlossen. 
5. Herzogtum Fülich: Spangenhelm, der den Hals und 
Kopf eines schwarz geflügelten, goldenen Greifen mit rotem 
Halsbande trägt. Das Kleinod geht direkt in die golden- 
schwarze Helmdecke über. 
6. Herzogtum Berg: gekrönter Spangenhelm mit rot-sil- 
berner Decke, trägt einen Pfauenstoss. 
7. Herzogtum Engern: Spangenhelm mit rot-silberner 
Decke, trägt eine weissgestülpte, rote Mütze, aus der zwei 
goldgestielte Pfauenwedel hervorgehen. 
Als Schildhalter dienen zwei goldene, vorwärtssehende, 
hersoglich gekrönte Löwen, die ausser dem Schilde noch je eine 
silbern-grüne Fahne an grüner, silbern gespitzter Lanze halten. 
Die Löwen stehen entweder auf einem Ornamente oder, 
wie öfter zu sehen, auf einem edenen, grünen Grasboden, der, 
kommt auch der Purpurbaldachin zur Verwendung, ein etwas 
sonderbares Bild darbietet. 
Ueber dem königlich gekrönten Baldachin flattert ein grün- 
silbern bordiertes, silbern-grünes Banner, das über eine silberne 
Querstange an silberner Lanze gelegt ist. 
Das Mittlere Staatswappen besteht aus einem mit dem- 
selben gekrönten Mittelschilde wie im grossen Wappen belegten 
Hauptschilde, der geviert, die Wappen von Altenburg, Eisen- 
berg, Orlamünde und Pleissen enthält. Der Schild trägt die 
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Fig. 68. Mittleres Stastswappen von S.-Altenburg. 
Helme von Sachsen, Thüringen und Meissen und wird von den 
gleichen Schildhaltern mit den Fahnen wie im grossen Wappen 
gehalten. Schild und Löwen stehen auf einem Postamente. 
(Fig. 68.) 
  
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Das Kleine Staatswappen wird von dem unter einem könig- 
lich gekrönten Purpurmantel angebrachten Rautenkranzschilde 
gebildet. 
Se. Hoheit, der Herzog zu Sachsen- Altenburg, Jülich, 
Cleve und Berg, auch Engern und Westfalen, Landgraf in 
Thüringen, Markgraf gu Meissen, gefürsteter Graf zu Henne- 
berg, Graf zu der Mark und Rauensberg, Herr zu Raven- 
stein eic., führt gewöhnlich wie die anderen Mitglieder des 
herzoglichen Hauses das kleine Staatswappen mit Purpurmantel 
und Krone, doch findet man auch, je nach dem Orte, Schild 
und Krone allein, um ersteren nach englischem Geschmacke ein 
goldenes oder auch ein grünbordiertes, ponceaurotes Schnallen- 
band geschlungen, das die Devise des Ernestinischen Hausordens 
»FIDELITER - ET : CONSTANTERe trägt. 
Die Hoflieferanten führen das Aleine Staatswappen, wie 
oben beschrieben. 
Die Mitteilung über die Staatswappen von S.-Altenburg verdanken 
wir dem Vorstande der Herzoglichen Bibliothek zu Altenburg, Hofrat 
Prof. Dr. Kluge, der uns dieselben auf Wunsch des hohen Ministeriums 
gütigst zukommen liess, 
Einen Herzog von Sachsen-Altenburg giebt es eigentlich 
erst seit dem 30. März 1618, an welchem Tage der älteste Sohn 
  
Fig. 70. Wappen der Grafschaft Mark. 
(Wappenbuch „von den Ersten‘.) 
Fig. 69. Wappen von Cleve. 
(Ansbacher Wappenbuch. Ende desXV. Jahrh.) 
Friedrich Wilhelms L., Johann Philipp, mündig geworden war. 
Im Erbteilungsvertrage zu Weimar, ı3. November 1603, war 
nämlich Altenburg den Söhnen Friedrich Wilhelms I. zugesprochen 
worden, während dessen Bruder Weimar behielt. Diese erste 
Altenburger Linie erhielt sich nicht lange, sie starb 1672 aus, 
  
Fig. 71. Aus dem Siegel des Grafen 
Engelbert von der Mark. 1328. 
worauf Altenburg an Sachsen-Gotha fiel. Im Jahre 1825 erlosch 
auch Gotha-Altenburg und bei der Teilung der Erbschaft am 
12. November 1826 unter die drei Ernestinischen Linien Mei- 
ningen, Hildburghausen und Coburg trat die Linie Hildburg-
	        
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