Hinter dem Schilde fällt ein hermelingefütterter Purpur-
mantel aus einer Herzogskrone (mit grünem Reichsapfel an der
Spitze) herab.
Die Kinder Sr. K. Hoheit, des regierenden Herzogs von
S.-Coburg-Gotha führen dasselbe Wappen, nur sind die Beizeichen
in den fünflätzigen, silbernen Turnierkragen verschieden und
zwar:
Se. K. Hoheit, der Erbprinz von S.-Coburg-Gotha führt
zwei blaue Anker zwischen drei roten Kreuzen, (Fig. 74.) Ihre
K, Hoheit, Prinzessin Marie (vermählt mit Prinz Ferdinand von
Rumänien), ein rotes Kreuz, zwei blaue Anker und zwei rote
Akte
Fig. 74. S. K. H. Erbprinz Alfred.
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Fig. 75. I. K H. Prinzessin Marie von Rumänien,
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Fig. 76. I. K. H. Viktoria Melita, Grossherzogin von Hessen.
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Fig. 77. 1. K. H. Prinzessin Alexandra, Erbprinzessin zu Hohenlohe-Langenburg.
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Fig. 78. I. K. H, Prinzessin Beatrix.
Rosen. (Fig. 75.) Ihre K. Hoheit, Viktoria Melita, Grossherzogin
von Hessen, ein rotes Kreuz, zwei blaue Anker und zwei rote
Herzen. (Fig. 76.) Ihre K. Hoheit, Prinzessin Alexandra (ver-
mählt mit dem Erbprinzen zu Hohenlohe-Langenburg), ein rotes
Kreuz, zwei blaue Anker und zwei blaue Lilien (Fig. 77) und
endlich Ihre K. Hoheit, Prinzessin Beatrix, ein rotes Kreuz und
vier blaue Anker. (Fig. 78.)
Ihre K. Hoheiten, die Prinzessinnen führen bis zu ihrer
Verheiratung den Schild in Rautenform (Fig. 79), eine Schild-
Fig. 79. Wappen I. K. H. Prinzessin Beatrix
von Sachsen-Coburg-Gotha.
form, welche die französische Heraldik bei Damenwappen zur
Anwendung brachte.
Die Hoflieferanten sind zur Führung des nebenstehenden,
speziellen Wappens (Fig. 80) berechtigt.
Der Schild des persönlichen Wappens des regierenden
Herzogs ist vom Grarter (Bande) des englischen Hosenbandordens
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umschlungen. (Blaues, goldgesäumtes Band mit der Devise des
Ordens »HONI : SOIT QUI MAL -Y PENSE« [Hohn dem, der
Uebles dabei denkt] in goldenen Lettern, unter dem Schilde mit
einer Goldschnalle geschlossen.) Obenan ruht die Herzogskrone,
die nach englischem Geschmacke am Stirnreif mit Hermelin be-
setzt ist.
Zwei vorwärts sehende, herzoglich gekrönte, goldene Löwen,
die auf goldenem Ornamente fussen, dienen als Schildhalter.
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Fig. 80. Wappen zum Gebrauche für die Hoflieferanten.
Ein königsblaues Spruchband trägt in goldenen Lettern die
Devise des S.-Ernestinischen Hausordens: »FIDELITER ET CON-
STANTER.«
Ueber dem Ganzen schweben sechs Spangenhelme mit
ihren Kleinoden und zwar von rechts nach links die Helme von
Cleve-Mark (Tafel XI), Thüringen (Tafel VII), Sachsen (Tafel
VII), Meissen (Tafel VII), Jülich (Tafel XI) und Berg (Tafel XII).
Die Helme verbindet eine gemeinschaftliche, purpurrote
hermelingefütterte Helmdecke.
Die Vorlagen für die Wappenbilder wurden uns infolge hohen
Auftrags von dem herzoglichen Staatsministerium durch dessen Sekre-
tariat (Departement I) gütigst übermittelt.
Die meisten der von Coburg-Gotha geführten Schilde sind
uns schon aus den früher behandelten sächsischen Wappen be-
kannt mit Ausnahme der hier zum erstenmale auftretenden
Wappen von Engern, Coburg, Lichtenberg und Tonna.
Das hier für das Alerzogtum Engern gebrauchte Wappen,
drei goldene Herzen im roten Schilde, ist eigentlich nichts
anderes als das Wappen der Grafschaft Brena.
‚Das Herzogtum Engern besass ursprünglich kein eigenes
Wappen, denn das von Konrad Grünenberg in seinem Wappen-
codex von 1483 den Gebiete beigelegte Wappen (von Schwarz
und Silber gespalten) dürfte doch sehr zweifelhaft sein.
Als Herzog Magnus von Sachsen-Lauenburg 1507 durch
den Kaiser gezwungen wurde, die von ihm widerrechtlich
geführten Wappen von Pfalz-Sachsen und Brena aufzugeben,
legte er wohl die beiden Namen ab, behielt aber die drei roten
Seeblätter von Brena im Wappen, nur bezeichnete er sie als
Wappen von Engern. Die Erzbischöfe von Köln, die den süd-
lichen Teil des alten Herzogtums Engern besassen, nahmen nun
auch die Seeblätter in ihr Wappen auf, weil sie aber mit ihren
Nachbarn, den Grafen Tecklenburg, die dasselbe Wappenbild
besassen, nicht in Konflikt kommen wollten, gaben sie dem