Full text: König Albert von Sachsen. Ein Lebensbild.

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ruht auf Gerechtigkeit; Heil dem Volke, welches regiert 
wird von einem gerechten Könige. Schwert und Wage, das 
sind die Anfänge unserer Fürsten; und wie unsere Väter dem 
Banner der Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin 
und dem Feldrufe unserer Kurfürsten des heiligen römischen 
Reiches deutscher Nation folgten, so suchten und fanden sie 
auch ihr Recht bei und unter ihren Fürsten. So werden 
auch Sie, mein Prinz, dereinst den erhabenen Beispielen 
eines edlen Friedrich Christian, eines gerechten Friedrich 
August, eines milden Anton folgen, folgen dem erhabenen 
Beispiele unseres regierenden edlen Königs, dem Beispiele 
und den Lehren Ihres durchlauchtigen Vaters, dessen Ziel 
ist: Gerechtigkeit in Gedanken und Werken.“ Auch auf die 
militärische Begabung des Prinzen nahm er Bezug und 
schloß mit den prophetischen Worten „Late signa feres 
Saxoniae tuae“, „Weithin wirst Du die Banner Deines 
Sachsenlandes tragen.“ — Aber auch den ersten schweren 
Verlust brachte das Jahr 1847. Zwar hatte der Tod ihm 
1838 am 3. Januar den Großvater, den Prinzen Max im 
fast vollendeten 79. Lebensjahre geraubt; aber es liegt in 
der Natur der Sache, daß dies Ereignis auf das Herz eines 
10 jährigen Knaben keinen tiefen und nachhaltigen Eindruck 
ausüben konnte. Nebenbei bemerkt sei, daß damit Prinz 
Johann in den Besitz des Sekundogeniturvermögens kam, 
das seiner Zeit von dem Kurfürsten Friedrich August III., 
nachmaligem ersten König von Sachsen 1779 nach dem 
Teschener Frieden aus der ihm von Karl Theodor von 
Bayern für Aufgabe seiner bayerischen Erbansprüche gezahlten 
Abfindungssumme begründet worden war; die damals bei der 
Gründung sich aus den Einkünften ergebende Rente, auf etwa 
85 000 Thaler geschätzt, sollte den jüngeren Bruder des 
regierenden Kurfürsten und seine Nachkommenschaft wirtschaft- 
lich selbständig stellen, sodaß er auf Beisteuer vom Staat 
zu verzichten hatte für den Unterhalt seiner Person und 
seiner Familie. — Nach dieser Abschweifung kehren wir zurück 
zu dem für Eltern und Geschwister gleich schmerzlichen Er- 
eignisse des Jahres 1847, dem am 12. Mai nach kurzem, 
aber schweren Leiden erfolgten Tod des Prinzen Ernst zu 
Wesenstein, der vor kurzem, am 5. April, sein 16. Lebens-
	        
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