Full text: König Albert von Sachsen. Ein Lebensbild.

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reiter-Regiment marschierte. Prinz Albert war am 24. März 
früh 2 Uhr in Berlin angekommen, wo er sich auf die Ein- 
ladung Friedrich Wilhelms IV. einen Tag aufhielt; am 
26. März langte er ½4 Uhr nachmittags in Hamburg an, 
wo er bis zum Eintreffen des Generalmajors von Heintz 
blieb, und begab sich dann mit diesem am 28. April nach 
Rendsburg; dort und in der Umgegend sollten die sächsischen 
Truppen zunächst Quartier beziehen, denn bis zum 3. April 
dauerte noch der Waffenstillstand. Der Prinz war voller Begei- 
sterung für die bevorstehende Aufgabe sowohl, wie für die 
Sache der Herzogtümer und gab dieser Stimmung bei einem 
Mittagessen, das die Statthalterschaft dem Prinzen und der 
Generalität zu Ehren veranstaltete, durch eine schwungvolle 
Rede Ausdruck. Diese Gesinnung atmet auch ein Brief des 
Prinzen aus dieser Zeit an einen sächsischen Freund, worin 
es u. a. heißt: „Der Krieg hier hat, abgesehen von dem 
Recht und Unrecht, das schwer zu erklären, für mich eine 
höhere Bedeutung; es ist das erste Zusammenwirken der 
deutschen Stämme zu einem Ziele; es ist das der wahre 
Weg zur Einigung, und diese Bahn zu eröffnen ist es Pflicht, 
namentlich des Fürsten, vorauszugehen und gelte es das 
Leben; denn, liebster Freund, die Monarchie stirbt nicht durch 
den Tod eines Gliedes, aber Deutschland geht zu Grunde, 
wagt es nicht durchzukämpfen.“ Als dann General von 
Prittwitz am 2. April sein Hauptquartier nach Flensburg 
verlegte und damit ein allgemeines Vorrücken der Truppen 
verbunden war, begab sich auch Prinz Albert dahin und 
nahm an dem weiteren Vormarsch der Truppen teil. — 
Der Eindruck des Tages von Eckernförde war so stark ge- 
wesen, daß die Dänen nach einem Gefechte mit den Han- 
noveranern bei Ulderup sich bis auf die Düppeler Ver- 
schanzungen zurückzogen, die den Übergang nach Alsen deckten. 
Langsam zogen ihnen die deutschen Truppen nach, jeden 
Augenblick überzeugt, daß sie an den Feind kommen müßten, 
aber immer wieder in ihrer Hoffnung getäuscht. Erst am 
11. April bekam man Fühlung mit dem Feinde, der sich 
aber völlig in seine Verschanzungen zurückgezogen hatte und 
sich damit begnügte, von Zeit zu Zeit kleine Patrouillen 
auszusenden, die mit den deutschen Vorposten einige Schüsse
	        
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