batterien, teils von ihren Kanonenbooten aus mit andauern-
dem Feuer überschüttet hatten, richteten nun, durch das Hurra-
Rufen und die weiße Stute des Prinzen, Stella, aufmerksam
gemacht, ihr Feuer besonders nach diesem Punkte. Dicht
hinter dem Pferde des Prinzen fuhr eine Granate nieder,
Pulverdampf, Stein- und Erdregen der springenden Geschosse
zeigten dem Prinzen allen Ernst und alle Gefahr des Krieges;
aber er, der zum ersten Male im Feuer stand, zeigte die
Ruhe eines alten Soldaten. General von Prittwitz mußte,
da der Prinz seiner erstmaligen Aufforderung zu ihm zurück-
zukommen — er hielt auf einer etwas rückwärts von der
Düppelmühle gelegenen Höhe — nicht Folge leistete, durch
den Oberstleutnant d’'Alinge den gemessenen Befehl dazu
überbringen lassen. Die gewonnenen Düppeler Höhen, auf
denen die schwarz-rot-goldene Fahne wehte, mußten aber den
ganzen Tag über gegen die immer erneuten Vorstöße der
Dänen verteidigt werden, welcher Aufgabe sich Sachsen und
Bayern mit dem Erfolge unterzogen, daß nachmittags gegen
4 Uhr der Feind auf weitere Versuche, die Höhen zurück-
zugewinnen, endgiltig verzichtete. Trotz des furchtbaren Feuers
von dänischer Seite waren die Verluste der Sachsen mäßig
zu nennen. 27 Tote, worunter 3 Offiziere, und 116 Ver-
wundete, worunter 8 Offiziere, machten das Verlustkonto des
Tages aus. Am 15. April wurden die Gefallenen in
Satrup auf dem Friedhofe bestattet; der Feier wohnte auch
Prinz Albert bei. Allgemein war nicht nur bei den Sachsen,
sondern auch bei den Bayern die Begeisterung für den
ritterlichen Prinzen, der so glänzend die Feuerprobe der
Schlacht bestanden und das Wort seines königlichen Oheims
bewahrheitet hatte, daß er auch die Mühen und Gefahren
seiner Truppen teilen werde. Das beste Zeugnis für die
Stimmung des Volkes, aber namentlich der Soldaten, hat
von jeher das Volkslied abgegeben. Damals nun sang man
manch ein Liedlein auf den tapferen Sachsenprinzen. In
einem von diesen, das schon am 27. April 1849 in der
ersten Beilage des Leipziger Tageblattes abgedruckt war und
der Weise vom Prinz Eugen, dem edlen Ritter, folgt, heißt
es u. a.: