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Infanterie. Als solcher sich thätig zu zeigen, hätte vielleicht
der Krimkrieg Gelegenheit geboten; aber zur Enttäuschung
des Kaisers Nikolaus beteiligten sich weder sterreich noch
Preußen zu seinen Gunsten an dem Kampfe, sondern nahmen
durch das Bündnis vom 20. April 1854 eine Sonderstellung
ein. Der Zar, der Osterreich in der Niederwerfung des
ungarischen Aufstandes im Jahre 1849 so wesentliche Hilfe
geleistet hatte, war empört über diesen „Dank vom Hause
Osterreich"“. Durch seine feste Haltung in dieser Frage ge-
wann Preußen etwas von dem verlorenen Ansehen wieder;
die Annäherung an Österreich fand Ausdruck durch die Zu-
sammenkunft des preußischen Königs und des österreichischen
Kaisers zu Prag im Juni 1854. Ihrem Bündnis beizutreten,
sollte den anderen deutschen Staaten nahe gelegt werden, und
so wohnten auch König Friedrich August und Prinz Albert
dieser Zusammenkunft bei. Der Friede von Paris vom
30. März 1856 brachte dann nach dem Tode des Zaren
Nikolaus, dem der unglückliche Verlauf des Krimfeldzuges
das Herz gebrochen hatte, wieder Ruhe in die europäischen
Verhältnisse, wenngleich man bei den vielen anderen noch
unerledigten Fragen kaum auf dauernden Frieden rechnen konnte.
Die Zusammenkunft in Prag hatte den Aufenthalt des
Prinzen in Morawetz, wo er mit seiner jungen Gemahlin
Ende Oktober weilte, unterbrochen. Man hatte Ursache zur
Sorge für die Prinzessin von Wasa, deren Befinden mit
nichten befriedigend war. Im März 1854 besuchte Prin-
zessin Carola die Mutter noch einmal und begab sich dann
im Juli zu einer Kur nach dem sächsischen Badeorte Elster.
Während Prinz Albert seine Gemahlin dort besuchte, erhielt
er schlimme Nachrichten über den Zustand seiner Schwieger-
mutter, die er aus Rücksicht auf die Gesundheit seiner jungen
Frau dieser nicht mitteilte; aber er machte sich augenblicklich
auf die Reise nach Mähren. Er fand zwar die hohe Frau
noch am Leben, aber schon am 19. Juli erfolgte die Auf-
lösung. Der Prinz nahm dann allein an der Beisetzungs-
feierlichkeit zu Sigmaringen teil.
Aber kaum hatte sich hier die Gruft geschlossen, als
ein neuer Trauerfall von schwerer wiegender Bedeutung uner-
wartet das königliche Haus heimsuchte. König Friedrich