Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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westlich und der Mulde östlich in dem Unterlaufe dieser Flüsse be- 
grenzten Gebiete. Dagegen umfaßte das Bistum Meißen, wenn auch 
nur vorerst auf dem Papier und nachher auch nicht in diesem ge- 
waltigen Umfange, alles Land zwischen dem Ober= und Mittellaufe 
der Oder, Elbe und Mulde; von hier aus sollte also sowohl die welt- 
liche, als geistliche Unterwerfung des Slaventums vor allen anderen 
als Thatsache erhalten werden. 
Nach Geros Tode zerfiel der gewaltige Länderkomplex, über den 
er geboten hatte, in fünf kleinere Marken, die wahrscheinlich vorher 
auch schon als Unterteile seines Machtgebietes vorhanden gewesen 
waren, aber bei der Bedeutung des Mannes nicht selbständig hervor- 
getreten waren. Ein Teil des Brandenburger und des Halberstädter 
Sprengels und der Sprengel von Havelberg bildete das Gebiet der 
Nordmark oder Nordsachsens, in dem Markgraf Dietrich gebot; 
er hatte wohl vor den Markgrafen der anderen Teile den Vorrang. 
Ihn folgten nach seinem 985 eingetretenen Tode in diesem Gebiete eine 
Reihe von Grafen, ein zweiter Dietrich, Lothar, Werner, Bernhard, 
Wilhelm u. a. m., die aufzuzählen keinen Zweck hat. Im Süden schloß 
sich die zwischen der Saale und der Mulde in ihrem Unterlaufe und 
der Spree liegende Ostmark an, auch Lausitzer Mark genannt, die zu- 
nächst in eine östliche und westliche Hälfte getrennt an die Markgrafen 
Thietmar, Sohn des schon einmal erwähnten Markgrafen Christian 
und Geros Schwester Hidda, und an den Markgrafen Hodo gegeben, 
nach Thietmars 978 erfolgten Tode aber ganz an Hodo verliehen 
wurde. In diesem Gebiete erscheint um 1009 ein Wettiner mit Namen 
Dedo, der eine Tochter des Markgrafen Dietrich von der Nordmark 
zur Frau hatte und am 13. November des genannten Jahres in 
Zörbig ermordet wurde. Sein Sohn Dietrich wurde dann Markgraf 
der Lausitz und wurde wie der Bater ermordet, am 19. November 
1034; er war vermählt mit Mathilde, der Tochter des Markgrafen 
Ekkehard von Meißen, und ist der eigentliche Stammvater der späteren 
Markgrafen von Meißen aus Wettinischem Geschlecht. Die drei übrigen 
Marken fielen zusammen mit den drei schon genannten Bistümern 
Merseburg, Zeitz und Meißen; von ihnen hat nur die Mark Meißen 
Bedeutung erlangt während die ersteren beiden mit der Zeit ver- 
schwanden.
	        
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