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Würdenträger die Kaiserkrönung vollzogen; auch Markgraf Hermann
von Meißen und sein Bruder Ekkihard waren zugegen. Von großer
Wichtigkeit für das Reich war ferner die Anwesenheit des Königs
Rudolf von Burgund, der hier die schon mit König Heinrich II. über
den Anfall Burgunds getroffenen Abmachungen, wenn auch wider-
willig, erneuerte; nach seinem Tode 1032 zog dann Konrad dieses
alte Reichsland wieder in seinen früheren Lehnsverband. Auch König
Knud der Große von Dänemark, auf einer Pilgerfahrt nach Rom
begriffen, wohnte der Kaiserkrönung bei; befremdlicherweise trat ihm
Konrad die vielumstrittene Mark Schleswig ab, um die doch deutsches
Münze Konrads U.
Vsl. Gekröntes Brustbild, vor demselben CHVONR (C und H verbunden,
V und 0 ineinander gestellt), hinter demselben REK.
Rs. In den Winkeln eines Kreuzes CRVX vertellt. Umschrift AvOSTA
CIV. (Nach Cappe.)
Blut schon genug geflossen war. Offenbar aber wollte er sich dessen
Neutralität, wenn nicht Bundesgenossenschaft, für den großen Kampf
sichern, der ihm an der Ostgrenze des Reiches bevorstand. Denn 1025
hatte sich Herzog Boleslav von Polen zum Könige gemacht, d. h. zum sou-
veränen Herrn seines Landes und damit seine Lehnsabhängigkeit vom
deutschen König für null und nichtig erklärt, ein Schlag, den damals der
neue König Konrad ruhig hinnehmen mußte. Nun starb zwar Boleslav“
im selben Jahre, aber sein Sohn Miecislav oder Miseco trat ganz
in die Fußstapfen des Vaters und fiel Anfang 1028 verheerend in
die Marken ein.
Das war nun der Hauptgegenstand, der die vom Kaiser im April
1028 zu Aachen abgehaltene Fürstenversammlung beschäftigte, auf der
wir auch den Markgrafen Hermann von Meißen finden, ebenso auf
der zweiten im Mai nach Paderborn einberufenen. Doch ging das
Jahr 1028 und der größere Teil von 1029 hin, ohne daß kaiserlicher-