Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Heinrich III. 
Des jugendlichen Herrschers, der allerdings trotz seiner 23 Jahre 
in der Schule des Vaters die Geschäfte seiner Stellung wohl begriffen 
hatte, harrte alsbald eine schwere und wichtige Aufgabe. Herzog 
Bretislav von Böhmen, der seinem Vater Ulrich in dieser Stellung 
gefolgt war, trug sich mit ähnlichen Plänen, wie einst Boleslav von 
Polen und dessen Sohn. Nach Art der Zeit ging er an die Aus- 
führung seiner Ideen damit, daß er in das benachbarte Polen ver- 
heerend eindrang. König Heinrich hielt sich gerade in Sachsen auf, 
als die Kunde von den Unternehmungen Bretislavs zu ihm gelangte. 
Ekkihard II. von Meißen wurde mit der Vorbereitung des als not- 
wendig erkannten Feldzugs gegen Böhmen beauftragt. Die deutschen 
Rüstungen verfehlten ihren Eindruck auf den Böhmenherzog nicht. Er 
schickte an den König seinen Sohn Spitihnev als Geisel und versprach 
sogar, sich selbst zu stellen. Der König, hierdurch sicher gemacht, ent- 
ließ sein Heer und ging nach Regensburg, um dort Weihnachten zu 
feiern. Bald stellte es sich heraus, daß Bretislav nur hatte Zeit 
gewinnen wollen, und daß man doch ernstlich mit ihm abrechnen müsse. 
Im Juli 1040 besprach sich der König mit den sächsischen Großen zu 
Goslar. Sobald als möglich wollte man in Böhmen eindringen, und 
zwar von Norden her aus Sachsen und von Südwesten her aus Bayern. 
Am Tage Mariä Himmelfahrt (15. August) kamen in Cham, am Ab- 
hange des bayerischen Waldes, die bayerischen Streitkräfte zusammen 
und die sächsischen Truppen bei Dohna im Elbthale. Während nun 
aber jene am 22. und 23. August eine empfindliche Niederlage erlitten, 
rückte Markgraf Ekkihard, mit dem auch der Erzbischof Bardo von 
Mainz sich vereinigt hatte, trotz der niederen Zahl der Seinen sieg- 
reich bis Brüx vor, wo sie auf die Boten des Königs trafen, der 
ihnen die Rückkehr anempfahl. Nach Abschluß eines Waffenstillstandes 
folgten sie diesem Befehl, da an eine erfolgreiche Fortsetzung des 
Kampfes nun nicht mehr zu denken war. Ehe neue Rüstungen gemacht 
waren, verstrich ein Teil des Sommers 1041; dann drang wieder ein 
Nordheer unter Ekkihards Führung und von Nordwesten her ein 
zweites unter des Königs Führung in Böhmen ein, alles auf ihrem 
Wege verwüstend, bis sie am 8. September sich vor Prag vereinigten
	        
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