Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

— 127 — 
nach dem slavischen Osten war, daß sich die Fürsten der Böhmen, 
Polen und Pommern huldigend, zu Merseburg einfanden, wo König 
Heinrich III. im Frühjahr 1046 seinen Reichstag abhielt. Im Sommer 
unternahm dann der König seine berühmte Romfahrt, auf der er durch 
eine Synode zu Pavia ganz im cluniacensischen Sinne ein Reichs- 
gesetz gegen die Simonie erließ, und dann durch zwei weitere Synoden 
zu Sutri und Rom die drei sich bekämpfenden Adelspäpste absetzte. 
Der Bischof Suidger von Bamberg, von Abstammung ein Sachse, 
nahm dann als ein würdiger Oberpriester den Stuhl Petri ein und 
nannte sich Clemens II. 
An dieser Romfahrt hatte sich Ekkihard II. nicht mehr im 
Gefolge des Kaisers befunden. Er war am 24. Februar 1046 
plötzlich gestorben, und da er keine Kinder hinterließ, so erlosch mit 
ihm das Ekkihardinische Haus, dessen Geschichte ein ruhmreiches Blatt 
bildet in der Entwickelung der elbischen Lande. Seine treue Ergeben- 
heit an den Kaiser, die er bei allen Gelegenheiten gezeigt hatte, trug 
ihm in einer kaiserlichen Urkunde den Ehrennamen eines fidelissimus 
hüdelis noster, der Getreueste unserer Getreuen, ein, wohl eine sinnige 
Anspielung auf die schöne Sage vom getreuen Ekkihard. Der König 
gab ihm auch selbst das Geleite, als er zu Naumburg beigesetzt wurde, 
seiner Lieblingsstadt, für die er und sein Vater so viel gethan hatten. 
Neben anderen Zuwendungen erhielt das Stift Naumburg am 4. Januar 
1040 auf seine Fürsprache hin vom König den Flecken Kösen zuge- 
eignet. Auch noch im Tode hatte Ekkihard seinen königstreuen Sinn 
bethätigt, indem er den König zum Erben seines reichen Allodialbesitzes 
testamentarisch einsetzte. Allerdings that Ekkihard diesen Schritt unter 
Hintansetzung seiner wettinischen Neffen, der Söhne seiner Schwester 
Mathilde, die an den wettinischen Markgrafen Dietrich von der Ost- 
mark verheiratet gewesen war. Aber bei der Beziehung Ekkihards zu 
dem gewaltsamen Ende des Mannes kann man sich wohl denken, daß 
seit jenem Unglückstage des Jahres 1034 jeglicher Verkehr zwischen 
Ekkihard und seiner Schwester aufgehört hatte. 
Heinrich IV. und das Haus Weimar-Orlamünde in Meißen. 
Der aus Italien als gekrönter Kaiser zurückgekehrte Heinrich III. 
suchte jedoch dieses Unrecht wieder gut zu machen. Er verlieh die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.