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nach dem slavischen Osten war, daß sich die Fürsten der Böhmen,
Polen und Pommern huldigend, zu Merseburg einfanden, wo König
Heinrich III. im Frühjahr 1046 seinen Reichstag abhielt. Im Sommer
unternahm dann der König seine berühmte Romfahrt, auf der er durch
eine Synode zu Pavia ganz im cluniacensischen Sinne ein Reichs-
gesetz gegen die Simonie erließ, und dann durch zwei weitere Synoden
zu Sutri und Rom die drei sich bekämpfenden Adelspäpste absetzte.
Der Bischof Suidger von Bamberg, von Abstammung ein Sachse,
nahm dann als ein würdiger Oberpriester den Stuhl Petri ein und
nannte sich Clemens II.
An dieser Romfahrt hatte sich Ekkihard II. nicht mehr im
Gefolge des Kaisers befunden. Er war am 24. Februar 1046
plötzlich gestorben, und da er keine Kinder hinterließ, so erlosch mit
ihm das Ekkihardinische Haus, dessen Geschichte ein ruhmreiches Blatt
bildet in der Entwickelung der elbischen Lande. Seine treue Ergeben-
heit an den Kaiser, die er bei allen Gelegenheiten gezeigt hatte, trug
ihm in einer kaiserlichen Urkunde den Ehrennamen eines fidelissimus
hüdelis noster, der Getreueste unserer Getreuen, ein, wohl eine sinnige
Anspielung auf die schöne Sage vom getreuen Ekkihard. Der König
gab ihm auch selbst das Geleite, als er zu Naumburg beigesetzt wurde,
seiner Lieblingsstadt, für die er und sein Vater so viel gethan hatten.
Neben anderen Zuwendungen erhielt das Stift Naumburg am 4. Januar
1040 auf seine Fürsprache hin vom König den Flecken Kösen zuge-
eignet. Auch noch im Tode hatte Ekkihard seinen königstreuen Sinn
bethätigt, indem er den König zum Erben seines reichen Allodialbesitzes
testamentarisch einsetzte. Allerdings that Ekkihard diesen Schritt unter
Hintansetzung seiner wettinischen Neffen, der Söhne seiner Schwester
Mathilde, die an den wettinischen Markgrafen Dietrich von der Ost-
mark verheiratet gewesen war. Aber bei der Beziehung Ekkihards zu
dem gewaltsamen Ende des Mannes kann man sich wohl denken, daß
seit jenem Unglückstage des Jahres 1034 jeglicher Verkehr zwischen
Ekkihard und seiner Schwester aufgehört hatte.
Heinrich IV. und das Haus Weimar-Orlamünde in Meißen.
Der aus Italien als gekrönter Kaiser zurückgekehrte Heinrich III.
suchte jedoch dieses Unrecht wieder gut zu machen. Er verlieh die