Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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alter angehörige Ekbert II. von Meißen und endlich die Bischöfe 
Burchard von Halberstadt und Benno von Meißen. Die Lage des 
Königs war außerordentlich schwierig; ganz Sachsen stand gegen ihn 
in Waffen, und gerade zu dieser Zeit gelangte jener merkwürdige Mann 
in den Besitz der Tiara, den der Gedanke einer päpstlichen Weltherr- 
schaft so völlig gefangen genommen hatte, daß er nicht anstand, die 
christliche Welt in einen jahrhundertelang tobenden Kampf zu ver- 
setzen, aus dem schließlich weder das Kaisertum, noch das Papsttum 
als unbedingter Sieger hervorgehen sollte, wir meinen den streitbaren 
Mönch Hildebrand, als Papst Gregor VII. An ihn wandten sich die 
aufrührerischen Sachsen, und mit Freuden ergriff der Herrschsüchtige 
die Gelegenheit, hier seinen Einfluß zur Schwächung der kaiserlichen 
Macht anzuwenden. Nicht, wie es eigentlich seine Pflicht gewesen 
wäre, forderte er die Sachsen zum Gehorsam gegen die von Gott 
gegebene Obrigkeit auf, sondern er sandte an den König ein mahnen- 
des Schreiben, in der sächsischen Frage keine weiteren Schritte zu thun, 
als bis seine, des Papstes, Gesandte beide Parteien gehört und nach 
ihrer Entscheidung Friede und Eintracht hergestellt sei. Und von diesem 
Schreiben gab er den Führern des Ausstandes, dem inzwischen zu den 
Verschworenen getretenen Erzbischof Wezel von Magdeburg, Bischof 
Burchard von Halberstadt und dem Markgrafen Dedi Kunde, damit 
sie genau erkennen konnten, gegen wen diese päpstliche Salbung 
eigentlich gerichtet war. So schlossen sie König Heinrich auf der 
Harzburg ein, und obwohl es ihm gelang, zu nächtlicher Stunde 
von da nach Hersfeld zu entkommen, so sah er sich doch bald durch 
die Parteinahme auch der süddeutschen Fürsten für die Sachsen zu dem 
Vertrage von Gerstungen im Februar 1074 gezwungen, durch den 
er Sachsen und Thüringern die von ihnen verlangten Zugeständnisse 
machte. 
Daraufhin hielten sich Dedi und Ekbert von Meißen zwar eine 
Zeit lang zum Könige, aber die Sachsen überfielen schon im März 1074 
die Harzburg, legten sie in Trümmer und schändeten die Gebeine eines 
Söhnchens von Heinrich und eines dort begrabenen Bruders des 
Königs. Es war allerdings ein wüster Haufe niederen Volkes gewesen, 
der den Frevel begangen hatte, und die sächsischen Großen beeilten sich, 
ihre Entrüstung über den Vorfall und ihre Nichtteilnahme zu ver-
	        
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