aus Italien zurückkehrte und namentlich in Bayern und Schwaben
Anhang fand, konnte er daran denken, die Ungetreuen zu bestrafen
und sich mit Heeresmacht wieder in Ansehen zu setzen. Auf einem zu
Ulm abgehaltenen Reichstage, der natürlich von den Sachsen nicht
beschickt wurde, verloren sowohl Rudolf von Schwaben, als Ekbert von
Meißen ihre Würden und Lehen. Dann zog der König mit Heeres-
macht nach Norden und traf bei Mellrichstadt im Fränkischen am
7. August 1078 auf den Gegenkönig, ohne jedoch einen entscheidenden
Erfolg zu erfechten. Für kurze Zeit gelangte Graf Wilhelm von
Wettin in seine Gefangenschaft, um jedoch bald wieder von den Seinen
befreit zu werden. Die sich daran knüpfenden Verhandlungen ver-
liesen ebenfalls erfolglos; doch gelang es Heinrich, einige sächsische
Fürsten zu sich durch Geld und Versprechungen herüberzuziehen, unter
ihnen auch Elbert von Meißen. Trotzdem daß Heinrich nach der am
27. Janunar 1080 bei Flarchheim an der Unstrut gelieferten Schlacht
sich nach Regensburg zurückziehen mußte, hielt augenblicklich Ekbert
doch dessen Partei für vorteilhafter; er hoffte so in den Wiederbesitz
der in den Niederlanden gelegenen Herrschaft Stavern zu kommen,
die ihm unlängst ebenfalls abgesprochen und in die Hände des dem
Kaiser treu ergebenen Bischofs Konrad von Utrecht gelangt war. Bald
entschich sich auch das Schicksal für Heinrich. Rudolf von Schwaben
hatte das Bistum Merseburg dem Bruder seines Parteigängers Diet-
rich von Wettin Günther gegeben, damit aber gerade Dietrich ins
Lager des Königs getrieben, da Dietrich für Günther das Erz-
bistum Magdeburg erwartet hatte. Ehe jedoch eine hinreichende Ver-
ständigung erzielt war, war Heinrich schon, von Mainz kommend, in
Thüringen eingezogen und begann Günthers Gebiet zu verwüsten.
Aber die Sachsen und Rudolf traten ihm bei Hohenmölsen, etwa
10 km östlich von Weißenfels, entgegen und besiegten ihn. Nur trug
dieser Sieg keine weiteren Früchte für sie. Denn während des Treffens,
das eine Zeit lang für Heinrich gewonnen schien, dann aber durch Otto
von Nordheim wieder hergestellt wurde, war Rudolf die rechte Hand
abgeschlagen worden und zudem hatte er eine schwere Verwundung am
Umerleib davongetragen. Bald war er ein stiller Mann. Die Leiche
wurde nach Merseburg gebracht und dort im Dome beigesetzt, wo noch
heute die Grabplatte zu sehen ist. Auch zeigt man dem Besucher noch