Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Telle der sächsischen Geistlichkeit in Fühlung sehen. Um der zu Quedlin- 
burg über Ekbert ausgesprochenen Acht Wirkung zu verschaffen, zog Kaiser 
Heinrich vor dessen Burg Gleichen, zwischen Gotha und Arnstadt ge- 
legen, und begann sie mit Hilfe des Herzogs Magnus von Sachsen 
und anderer sächsischen Großen von Mitte August 1088 an zu belagern. 
Als Antwort darauf fiel Ekbert verwüstend in die Umgegend von 
Quedlinburg und führte des Kaisers Schwester, die Abtissin AMdelheid 
von Quedlinburg, gefangen mit sich hinweg. Heinrich beauftragte den 
Erxzbischof Hartwig von Magdeburg, gegen ihn zu ziehen. Dieser aber, 
noch immer im geheimen Einverständnis mit dem Friedensbrecher, ließ 
ihm Botschaft über seine Aufgabe und zugleich von der Schwäche des 
die Burg Gleichen umlagernden kaiserlichen Heeres zukommen. So 
konnte durch den Verrat des Magdeburgers Ekbert ungehindert nach 
Süden abmarschieren und unvermutet wider die Kaiserlichen vorbrechen. 
Gerade am Weihnachtstage 1088 brachte er dem Kaiser eine Niederlage 
bei. Da dieser zunächst keine Möglichkeit sah, ein neues Heer ins 
Feld zu führen, erneuerte er von Regensburg aus Anfang Februar 
die Acht und übertrug um dieselbe Zeit die Mark Meißen an den 
Wettiner Heinrich von Eilenburg, von dem an dann das Haus 
Wettin, mit einer einzigen Unterbrechung, im Besitze der Mark ge- 
blieben ist. 
Das Bundesverhältnis zwischen König Heinrich und dem Herzog 
Wratislav von Böhmen hatte diesem, wie erzählt wurde, die Mark- 
grasschaft Meißen und einem Verwandten von ihm, Felix, das dortige 
Bistum eingetragen. 1081 war die Mark an Ekbert zurückgegeben 
worden und Wratislav hatte Heinrich mit der Mark Osterreich ent- 
schädigt. Auch die Mark Lausitz, die er 1076 erhalten, war nicht 
Wratislavs Eigentum geblieben, sondern noch vor der Belehnung mit 
Meißen an Heinrich von Eilenburg gekommen. Ferner war Felix 
wieder von Benno verdrängt worden, nachdem dieser im Sommer 1086 
seinen Frieden mit dem kaiserlichen Papste Klemens III. gemacht hatte. 
Trotzdem scheinen die Beziehungen zu Wratislav keine ernstere Störung 
erlitten zu haben; der Kaiser belehnte nämlich des Böhmenkönigs 
Schwiegersohn, Wiprecht von Groitzsch, der Wratislavs Tochter Judith 
geheiratet hatte, mit der Oberlausitz, die sich thatsächlich in der Hand 
des Böhmen befand und auch später noch für böhmisch galt, und mit
	        
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