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davon, daß Dietrichs von Buzici Vater um 950 als Graf im Hassen-
gau, d. h. in dem zwischen Saale, Helme und Unstrut gelegenen Ge-
biete fungierte, also in durchaus deutscher Gegend, giebt uns der
Sachsenspiegel ausdrücklich das wettinische Haus als ein schwäbisches
an, womit übereinstimmt, daß noch im 12. Jahrhundert das die Töchter
vom Erbe ausschließende schwäbische Erbrecht in der Familie galt.
Wie kamen aber Schwaben in diese nördlichen Teile des Reiches?
Wir wissen, daß nach der Schlacht von Burgscheidungen der ganze
nördliche Teil des durch diese Schlacht vernichteten Thüringerreiches
zur Belohnung von den Franken an ihre Bundesgenossen, die Sachsen,
gegeben wurde. Ein Teil der Sachsen, die sich nun da angesiedelt
hatten, nahmen teil an dem Longobardeneinfall in Italien vom
Jahre 568. In die dadurch entvölkerten Strecken führte König Sigi-
bert von Austrasien, dem östlichen Teile des nach Chlodwigs Tode
geteilten Frankenreiches, Schwaben ein, Überreste des großen Sueven-
volkes, die jenseits der Bode zurückgeblieben waren. Nach ihnen
erhielt der Schwabengau zwischen Saale, Bode und Harz seinen Namen.
Da mit ihnen auch Friesen und Hessen gekommen waren, so wurden
nach ihnen der Hassengau und das Friesenfeld, in diesem gelegen,
benannt. Als dann die nach Italien gezogenen Sachsen 577 wieder
in ihre alten Wohnsitze zurückkehrten, da sie sich mit den Longobarden
veruneinigt hatten, gab es natürlich harte Kämpfe zwischen ihnen und
den neuen Ansiedlern, in denen sich diese jedoch zu behaupten wußten.
In dem Schwabengau besaß auch Rikdag, der Markgraf von Meißen,
eine Grafschaft, und mit ihm war Dietrich von Buzici verwandt;
seinen Sohn nennt wenigstens Thietmar von Merseburg einen Agnaten
Rikdags, also einen väterlicherseits Verwandten. Als dessen Mannes-
stamm erlosch, fielen seine Güter im Schwabengau an Dietrichs von
Buzici Nachkommen. Dietrich, der am 13. Juli 982 in Ottos II.
Heere gegen die Araber in Unteritalien fiel, hatte zwei Söhne, Dedo,
vermählt mit Thietberga, der Tochter Dietrichs, des Markgrafen von
der Ostmark. Er ward, wie schon erzählt wurde, am 13. November
1009 in der Nähe von Zörbig erschlagen. Sein zweiter Sohn war
Friedrich, der im Besitze der Grafschaft Eilenburg war und 1017 mir
Hinterlassung dreier Töchter starb. Eilenburg ging damit nach schwä-
bischem Rechte in den Besitz seines Neffen Dietrich, des Sohnes Dedos,