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Der Fuchsturm bei Jena.
Einziges Uberbleibsel der im Jahre
1304# in einer Fehde mit den Bür-
gern von Erfurt zerstörten sogen.
„Hausbergburgen“ Kirchberg,
Windberg und Greifberg.
führte für ihn mit männlicher Entschlossenheit die Regierung bis zu
ihrem im Jahre 1117 erfolgten Tode. Nunmehr ließen die beiden
Brüder verbreiten, Gertrud habe gar keinen Sohn, sondern ein Mädchen
geboren, das man dann mit dem Söhnchen des Koches vertauscht
habe; einer von Konrads Leuten beteuerte sogar vor dem Altar in
Wettin, daß er ganz genaue Kunde davon habe. Aber er ward von
den entrüsteten Leuten Heinrichs dann überfallen und an Nase, Ohren,
Lippen und Zunge für sein falsches Zeugnis verstümmelt. Wenig
hören wir dann von den Lebensschicksalen Heinrichs II.; nur von den
Anfeindungen durch seinen Vetter Konrad und von den begehrlichen
Blicken, die der Kaiser Heinrich V. nach der Mark Meißen und der
Mark Lausitz richtete, vernehmen wir. Graf Konrad von Wettin nannte
sich seit dem Ableben der Markgräfin Gertrud Markgraf, um damit
seinen Anspruch auf Meißen bei der von ihm aufrechterhaltenen Unecht-
heit Heinrichs II. zu wahren. Verhandlungen, die entweder zu Eilen-
burg oder zu Wettin geführt wurden, führten zu keinem Ergebnis.
So entschieden schließlich im Jahre 1122 die Waffen, und sie ent-
schieden zu Ungunsten Konrads. Er geriet in die Gefangenschaft des
Vetters und dieser setzte ihn auf Schloß Kirchberg bei Jena in Ge-
wahrsam; man meint, daß der Fuchsturm ein lberbleibsel jener Veste
sei. Die Haft war eine strenge; denn nur ein eisernes Bett war für