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richs nach Italien von 1081—83 zeichnete er sich bei dem Sturm
auf Rom im Juni 1083 aus und erhielt dafür nach der Rückkehr als
Belohnung die Schlösser Dornburg und Leisnig, sowie verschiedene
Güter in Allstedt. Auch belehnten ihn der Erzbischof von Mainz, die
Bischöfe von Halberstadt, Münster und Zeitz und die Abte von Hersfeld
und Fulda. Um diese Zeit trat er auch zum Böhmenherzog in noch
nähere Beziehung, da dieser den tapferen Mann für würdig genug hielt-
als Eidam seine Tochter Judith heimzuführen. Diese brachte ihm, wie
das schon früher erzählt wurde, die Gaue Budissin und Nisani als
Morgengabe mit, in deren Besitz er sich in Kämpfen gegen Ekbert
von Meißen wohl zu halten wußte. Als dann Heinrich von Eilen-
burg die Mark Meißen erhielt, bestätigte gleichzeitig der Kaiser Wiprecht
im Besitze dieser beiden Gaue. Als sich Wiprecht somit in den Be-
sitz einer ansehnlichen Macht gebracht sah, begann er mit den geistlichen
Gegnern des Kaisers, auf deren nachbarliches Wohlwollen er ange-
wiesen war, Fühlung zu nehmen. Der Umstand, daß er als Anhänger
des Kaisers im Banne war, daß er bei einer Fehde die Jakobi-Kirche
in Zeitz, in die sich die Gegner geworfen, eingeäschert hatte, schienen
eine Wallfahrt nach Rom dringend notwendig zu machen. Wenigstens
wußten der Erzbischof Hartwig von Magdeburg und der Bischof Werner
von Merseburg ihn davon zu überzeugen. Der Papst nahm den
reuigen Sünder zu Gnaden an, legte ihm aber eine Wallfahrt nach
Compostella zu dem Grabe des heiligen Jakobus auf und außerdem die
Erbauung eines reichen Stiftes zu desselben Ehren; als besonderes Kleinod
für das neue Kloster bekam er vom spanischen Patriarchen einen Daumen
des Apostels mit. 1092 kehrte Wiprecht zurück und alsbald erfolgte die
Gründung des Klosters Pegau im Merseburger Sprengel. Wiprecht
selbst trug zwölf Körbe Steine an die zwölf Ecken des Gebäudes her-
bei. Das von ihm und seinem Schwiegervater Wratislav reich
ausgestattete Kloster wurde 1096 eingeweiht, mit Mönchen aus
Schwarzach besetzt und die Umgegend mit Kolonisten aus Franken
besiedelt. Als dann an Stelle Wratislavs dessen Sohn Bretislav
getreten war, herrschte auch zwischen ihm und Wiprecht das beste Ein-
vernehmen; dieser brachte 1099 vom Schwager dem gerade in Mainz
weilenden Kaiser Heinrich IV. die vom Lehnsmanne dem Lehnsherrn
als Befestigung ihres Verhältnisses bestimmten Geschenke. Damals