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was ihre Entstehung anlangt, für Meißen nicht genau zu bestimmen
ist, wahrscheinlich aber zwischen 1018 und 1068 als äußersten zeitlichen
Grenzen entstanden ist. Dieser Burggraf hatte dieselben Obliegenheiten
der Verteidigung und Verwaltung wie die Befehlshaber der sogen. Burg-
warten. Bei der steten Unsicherheit nämlich, in der sich die an der Elbe
gelegenen Lande zur Zeit der Slavenkriege befanden, mußten an der durch
den Fluß gebotenen Grenze und Verteidigungslinie in nicht allzugroßen
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Prachtgefäße des 11. und 12. Jahrhunderts.
Lebhafier orientalischer Einfluß ist unverkennbar.
Zwischenräumen Burgen angelegt werden, in die sich bei drohender
Gefahr die Umwohnerschaft möglichst rasch und sicher zu bergen vermochte;
solche Burgen wurden ja früher zu gleichem Zwecke an der Saale
errichtet. Jetzt gaben neben der Elbe auch die Mulden dazu Geleger-
heit. Man nannte eine solche Burg mit dem zugehörigen Burgbezirk,
den sie schützen sollte, einen Burgwart. Als solche werden genannt:
Boritz in der Nähe Riesas, Brießnitz unterhalb Dresdens, das Lieb-
lingsaufenthalt des Bischofs Benno von Meißen gewesen sein soll,
noch etwas weiter stromabwärts Cossebaude, unterhalb Meißens auf
dem rechten Elbufer Zadel, an den Mulden Eilenburg, Wurzen, Roch-
litz; auch in das Milzenerland waren solche Burgwarte vorgeschoben,
Kamenz unter ihnen wohl der bedeutendste. Am Mittelpunkte der