Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Banne belegt. So mußte Dietrich und seine Brüder mit vielen Edlen 
und Dienstmannen nach Halle reiten, um dort den erzürnten geistlichen 
Vetter mit vielen Bitten und sühnenden Geschenken um die Erlaubnis 
eines geistlichen Begräbnisses anzugehen. Er erteilte sie endlich und 
als auch Konrads getreuer Ministeriale Wernher die päpstliche Ein- 
willigung herbeigeschafft hatte, stand der kirchlichen Bestattung nichts 
mehr im Wege. Doch wurde der Getötete vor dem Westportale der 
größeren Kirche auf dem Petersberg beigesetzt, neben ihm dann später 
Wernher. — Nach der Trennung von Dobergana hatte Dietrich mit 
Kunigunde, der Witwe des Grafen von Plötzke, zusammengelebt. Der 
aus diesem Verhältnis hervorgegangene, dem Vater gleichnamige Sohn 
wurde später mit Erlaubnis des Papstes legitimiert und starb als 
Bischof von Merseburg. 
Die Nochlitzer Linie. 
Da somit Dietrich ohne erbberechtigte Nachkommenschaft gestorben 
war, so trat der nächstjüngere Bruder Dedo, der seiner Zeit vom 
Vater Rochlitz, von der Tante Bertha Greoitzsch geerbt hatte, das 
Erbe des Bruders an, allerdings nicht ohne daß Friedrich Barbarossa 
den Anspruch des Reiches auf die heimgefallenen Lehen geltend ge- 
macht und sich die Neubelehnung mit 4000 Mark Silbers hätte ver- 
güten lassen. Doch scheint Dedo von Groitzsch, wie er gewöhnlich 
genannt wird, nichts Auffallendes darin erkannt zu haben; vielleicht 
handelte es sich auch nicht um die Lehen, sondern um einige in der 
Lausitz belegene kaiserliche Domänen, die Friedrich bei dieser Gelegen- 
heit an den Mann brachte. Denn das Verhältnis zum Keiser blieb 
durchaus ungestört; wie er früher meist mit den Brüdern Dietrich 
und Otto als Urkundenzeugen bei Hoftagen genannt wird, auch in 
Italien ein paarmal mit war, wenn auch nicht so oft wie jener, und dort 
u. a. die Friedensurkunde von 1177 mit beschwor, so war er auch nach 
dem Ableben des Bruders und nach Übernahme von dessen Herrschaft 
häufig in der Umgebung Kaiser Friedrichs; so finden wir ihn Ende August 
1186 zu Mülhausen im Elsaß zur Mitentscheidung burgundischer Ange- 
legenheiten, so im März 1187 zu Regensburg. Hier trat er, wegen 
seiner Redegewandtheit eigens dazu erwählt, vor dem Fürstengericht als 
Anwalt des Bischofs Heinrich von Prag auf, den sein eigener Vetter,
	        
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