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Barone wollten nicht viel von der stauffischen Herrschaft wissen; auch
war der erste Zug Heinrichs VI., 1191, erfolglos. Aber auf dem
zweiten, vom Jahre 1194, begleitete Konrad den Kaiser nach Italien
und half ihm diesmal sich die Krone fester aufs Haupt zu setzen.
Als dann der Kaiser mit dem Gedanken umging, einen Kreuzzug zu
unternehmen, wie sein Vater es gethan hatte, ein Gedanke, der nament-
lich durch das Ableben des ausgezeichneten Sultans Saladin oder
Salaheddin angeregt worden war, da beschlossen auch Konrad und
sein Meißner Vetter Dietrich dem vom Kaiser angesagten Kreuzzuge
sich anzuschließen.
Aber sie sollten Jerusalem und die andern Stätten des Heils
nicht zu sehen bekommen; der am 28. September 1197 zu Messina er-
folgte Tod Kaiser Heinrichs VI. rief sie zur Wahrung näherliegender
Interessen nach dem Heimatlande zurück. In dem sich nun entspinnen-
den Kampfe um die deutsche Krone zwischen Philipp von Schwaben,
dem Bruder des Verstorbenen, und dem vom Papste anfangs meist
unterstützten Otto IV. aus dem welfischen Hause ergriff Konrad, der
Überlieferung seines Geschlechtes folgend, die Partei Philipps von
Schwaben. Ja, er ging selbst nach Rom, um den Papst Innocenz III.
günstig für Philipp zu stimmen, benutzte auch in dieser Angelegenheit
oft den Abt des Lauterberger (Petersberger) Klosters, Walther, zu
diplomatischen Sendungen. Er hatte die Genugthuung, seinen legitimen
Herrn vom Papste endlich anerkannt zu sehen, aber nur zu bald raffte
Philipp von Schwaben, am 21. Juni 1208, der Mordstahl Ottos von
Wittelsbach hinweg. Ein anderer, noch tiefer verletzender Schmerz
traf Konrad in dem folgenden Jahre durch den Tod seiner Gattin
Elisabeth, einer Schwester des Polenherzogs Wladislav. Sie wurde
in dem schon von Dietrich von Landsberg gegründeten Kloster Dobri-
lugk begraben, das um diese Zeit schon zu einem Landbesitz von fast
zwei Quadratmeilen gekommen war. Auch das Petersberger Kloster
wie des Vaters Gründung zu Zschillen erfuhren von Konrad reiche
Schenkungen. — Gerade aber mit seinem Schwager Wladislav hatte
er im Jahre 1209 eine ernste Fehde, da dieser mit seinen Mannen
sich räuberische Einfälle in die Lausitz gestattet hatte. Konrad zog vor
den festen Platz Leubus in Schlesien und belagerte ihn, da hier vor
allem die Räuber ihr Hauptauartier haben sollten. Wladislav zog