Metadata: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

— 238 — 
Gegenkandidaten. Da sich nun aber bei nicht einwandfreier Regierung 
Suenos oder Swens (IV. Peter) eine Opposition unter Führung des 
Prinzen Waldemar, eines Sohnes des vorigen Königs Kanut, erhob, 
so suchte jener Waldemar zu beseitigen. Er lud ihn zu einer Reise 
nach Deutschland ein, und als Waldemar ihn auch wirklich begleitete, 
schickte er schon aus Niedersachsen heimliche Botschaft an seinen Schwieger- 
vater, er möge doch Waldemar, wenn sie beide nach Meißen lämen, ge- 
fangen nehmen und in dauernder Haft halten lassen. Konrad aber wies 
dies Ansinnen mit Entrüstung von sich, namentlich nachdem er von 
Waldemar gehört hatte, daß Sueno ihm freies Geleit zugesichert habe; 
gerade und bieder erklärte er: „nie habe er als Jüngling dergleichen 
Betrug gespielt, der ihm jetzt als altem Manne erst recht nicht an- 
stehe; lieber wolle er seinen Schwiegersohn, Tochter und 
Enkel am Galgen hängen sehen, als seine Redlichkeit 
noch in seinen letzten Lebenstagen beflecken. Wolle Sueno 
seinen Gegner offen angreifen, so wolle er ihm seinen Beistand nicht 
versagen.“ 
Die durch Konrads Teilung entstandenen Nebenlinien. 
Die durch die Teilung Konrads, die mehr Liebe zu seinen Söhnen 
als staatsmännischen Scharfblick verriet, geschaffenen fünf Teile kamen 
mit einer kleinen, aber schmerzlichen Ausnahme in verhältnismäßig 
kurzer Zeit mit dem Aussterben der sie beherrschenden Seitenlinien 
wieder in eine Hand zusammen, und zwar in die des Meißnischen 
Markgrafen. Der Anfang wurde gemacht mit der Niederlausitz- 
Eilenburgischen Linie, die 1185 mit ihrem Begründer ausstarb. 
Damit fiel der Besitz an die Nochlitzer Linie, die schon 1210 
erlosch und somit ihre Lande an die Meißner Hauptlinie vererbte. 
Die Stammgrafschaft Wettin fiel 1217 auf gleichem Wege an 
die Linie Brene (Brehna), deren Stammschloß ein paar Meilen nord- 
östlich von Halle lag. Ein Mitglied dieser Familie verkaufte 1288 
Wettin für seinen Todesfall an den Erzbischof von Magdeburg; so 
kam dies 1290 an Magdeburg und ist nicht wieder zum wettinischen 
Hause zurückgekommen. Auch Brene drohte 1290 verloren zu gehen, 
indem Rudolf von Habsburg es als heimgefallenes Lehen an sich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.