Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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sache hatte, sich über den neuen Herrn zu grämen, denn er stattete 
die Stadt mit manchem wertvollen Privileg aus. Heinrich selbst 
behielt sich die Markgrafschaft in Meißen und in der Lausitz vor; 
später stattete er noch den Sohn dritter Ehe, der Friedrich der Kleine 
genannt wurde, mit einigen Städten in der Nähe Dresdens und mit 
diesem selbst aus; es waren Großenhain, Tharandt und Radeberg. 
Wie fast immer bei solchen Teilungen entstanden Argernisse und 
Streitigkeiten. Zunächst gerieten die Brüder Albrecht und Dietrich 
aneinander; doch wurden sie durch Vermittelung ihres Oheims, des 
Bischofs Dietrich von Naumburg versöhnt, etwa 1268, denn weder 
Zeit noch Ursache der Fehde stehen genau fest. Schlimmer war es, 
daß Albrecht der ältere, der auch sonst nicht als einwandfrei erschei- 
nende Fürst, sich gegen den Vater erhob. Wenn er Ende April 
1270 in einer zu Tharandt ausgestellten Urkunde verspricht und dies 
mit einem körperlichen Eide erhärtet, niemals dem Vater nachzustellen, 
ihn nicht gefangen zu nehmen oder zu verletzen, ebensowenig seine 
Räte zu verfolgen und zu schädigen, seine Schlösser und Städte nicht 
zu berennen oder zu zerstören, auch mit seinem Bruder, der seit der 
Länderteilung gewöhnlich den Titel eines Markgrafen Dietrich von 
Landsberg führt, nicht gegen den Vater sich zu verbünden, so läßt 
das auf recht unglückliche Familien= und sonstige innere Verhältnisse 
schließen, wenngleich von dem Mitgeteilten ein Stück auf die Eigenart 
solcher Urkunden aufgerechnet werden darf, alle nur überhaupt mög- 
lichen Fälle in Betracht zu ziehen. 
Mehr aber noch als das schlimme Verhältnis zum Vater hat 
von jeher das auch in weiteren Kreisen bekannte Mißverhältnis zu 
seiner Gattin, der hochherzigen Tochter des Kaisers Friedrich II. von 
Stauffen, dazu beigetragen, Albrecht den wenig schmückenden Beinamen 
des Entarteten zu geben. Margarethe, die dem Gemahl in fünfzehn- 
jähriger Ehe drei Söhne geschenkt hatte, an Jahren ihm wohl etwas 
voraus war, vermochte mit ihrer Liebe nicht mehr dem verderblichen 
Einfluß einer ihrer Hofdamen, dem der Kunigunde, oder, wie sie auch 
genannt wurde, der Kunne von Eisenberg, die Wage zu halten; diese 
entstammte einem zwar ritterbürtigen, aber dem Ministerialenstande 
angehörigen Geschlechte, das seinen Sitz in dem östlichen Teile 
Thüringens bei der gleichnamigen Stadt Eisenberg hatte. Es wird
	        
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