Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Der Kampf begann also 1281; der Sieg wandte sich bald der einen, 
bald der andern Seite zu. Gelang es den Brüdern, den gegen sie 
geschickten Vertrauten Albrechts, den Deutschherren Christian, gefangen 
zu nehmen, der sich dann aus seiner Gefangenschaft auf der Burg 
Schlotheim für 300 Mark befreite, so fiel Friedrich, nach einer anderen 
Nachricht Diezmann, in die Hände eines Käfernburgers, der ihn 
Albrecht überantwortete. Der hielt ihn über ein Jahr lang in harter 
Gefangenschaft auf der Wartburg; dann gelang es den Freunden 
des Gefangenen, im Einverständnis mit einigen Schloßleuten ihn aus 
der Haft zu entführen. Das Land und seine Bewohner litten am 
meisten unter dieser unnatürlichen Fehde, an der sich auch Albrechts 
Bruder, Dietrich von Landsberg, als dessen Bundesgenosse beteiligte. 
Dadurch erhielt Albrecht die übermacht. Aber Diezmann sprengte den 
Bund seiner Gegner, indem er sich mit Jutta, einer Tochter des Grafen 
Berthold V. von Henneberg verlobte, der unter den Widersachern 
großes Ansehen besaß. Dietrich von Landsberg, der damals gerade 
Berka belagerte, sah sich so zur Aufhebung der Belagerung und zum 
Rückzuge bewogen; der Landgraf Albrecht aber fand es an der Zeit, 
mit dem Sohne Frieden zu schließen, unter welchen Bedingungen ist 
unbekannt. Mit Friedrich scheint er sich schon vorher verständigt zu 
haben. 
Die nächsten Jahre brachten dem wettinischen Hause einige 
schwere Verluste durch den Tod. Von dem Verschwinden des 
ältesten Sohnes Albrechts, Heinrich, im Jahre 1283 ist schon die 
Rede gewesen. Dann starb am 8. Februar 1285 auf der Rückreise 
von Schlesien, wo er dem Herzoge Bolko von Fürstenberg seine 
jüngere Tochter Gertrud verlobt hatte, Graf Dietrich von Lands- 
berg. Man hat ihn wohl auch Dietrich den Weisen genannt, weil 
er in den mannigfachen Zwistigkeiten mit dem Bruder und dessen 
Söhnen immerhin noch, so viel ihm möglich war, für gütlichen Aus- 
gleich gesorgt, und vor allem weil er auf das beste für die ihm 
vom Vater anvertrauten Landesteile zu wirken gesucht hat. Namentlich 
verdankt Leipzig ihm Förderung, indem er 1268 urkundlich den fremden 
nach Leipzig reisenden Kaufleuten Schutz verhieß. Er hat auch an 
seinem Versprechen wacker festgehalten, indem er schonungslos gegen 
die Raubritter vorging, von denen er einmal, wie erzählt wird, vier-
	        
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