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Schmetten und Schmand dem oberwendischen und böhmischen smetana
in demselben Sinne, eigentlich das Zusammengerührte; Jauche dem ober-
und niederwendischen sucha, Brühe, Jauche; Bäbe dem oberwendischen
und tschechischen babe, altes Weib, aber auch Aschkuchen, wegen der schief
daran herunterlaufenden Runzeln; Krietscheln für geringes Obst dem
tschechischen kkikala, geschnittenes oder gedörrtes Obst; gepritscht, für
enttäuscht, vom Ziele abgebracht dem oberwendischen pres und tschechi-
chen pris fort, weg, ganz wie auch oberlausitzisch und tschechisch fuc,
sort, weg, diese Bedeutung beibehalten hat. Padauz oder pardauz
erklärt sich durch oberwendisch padad fallen; das auch in den Formen
„pomäle“, „bumäle“ erscheinende „pomadig" für phlegmatisch geht zurück
auf oberwendisches pomalu (# ein am hinteren Gaumen gesprochenes 1)
—allmählich, langsam. Daß „pietschen“ im Sinne von Trinken
mit dem allgemein slavischen pie der gleichen Bedeutung verwandt ist,
dürfte auch sonst bekannt sein. „Pimplig“ und „pimpeln“ hängt en,
zusammen mit dem oberwendischen pimplis und pimplek, sehr zärtlich
thun, zimperlich sein. Wer früher an der Elbe in der Dresdener
Gegend wohnte, kannte genau die Bomätscher“ und ihren eintönigen
Gesang, mit dem sie die großen Elbkähne stromaufwärts schleppten;
es birgt sich darin das wendische Zeitwort pomos und pomhas, das
helfen bedeutet. Die meisten dieser Ausdrücke entbehren völlig des
Bürgerrechts in der hochdeutschen Schriftsprache und sind selbst in
Sachsen nur denjenigen bekannt, die ein Ohr dafür haben, wie das
Volk spricht. Um so mehr beweist sich das hohe Alter der Ausdrücke,
denn nichts ist konservativer, als die Sprache des Volkes. — Aber
wir haben noch auf einem anderen Gebiete, das viel ausgedehnter ist,
reichliche Reste des ehemaligen slavischen Volkstums, das sind die
Ortsnamen.
Wendische Ortsnamen.
Die slavischen Ortsnamen sind namentlich im Königreich Sachsen
außerordentlich häufig und im allgemeinen an den Endungen au —.
—a, Sitz und witz zu erkennen. Doch sind diese wortbildenden En-
dungen so ungemein zahlreich, daß sie völlig aufzuzählen keinen Zweck
haben würde. Ihrer Bedeutung nach sind die Ortsbezeichnungen ent-
weder von Personennamen abgeleitet und weisen, entsprechend dem engen