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Einer seiner Nachfolger, Albert, hat dann wenigstens von Kaiser
Karl IV. als dem späteren Herren von Brandenburg die 6000 Mark
wieder erhalten, aber nur als eine Gnade.
Bei diesem Stande der Dinge bleibt es unklar, wie nun Diez-
mann doch noch Teile der Lausitz, es handelte sich um Luckau, das
Land an der Spree bis an die schwarze Elster und Guben, 1303 und
1304 an die brandenburgischen Markgrafen Hermann und Otto IV.
hat verkaufen können. Thatsächlich nannte er sich nun auch nicht
mehr Markgraf der Lausitz, sondern nur noch Herr von Groitsch.
Nach seinem Tode, von dem noch des weiteren zu sprechen sein wird,
heiratete seine Witwe Jutta, Bertholds von Henneberg Tochter, den
Markgrafen Otto IV. von Brandenburg, und damit legten, wenn auch
umter Protest des Magdeburgers und der Vormundschaft der Kinder
seines Bruders Friedrich, die Brandenburger Hand auf die ganze
Niederlausitz, nachdem sie 50 Jahre zuvor durch ihre Familienver=
bindung mit Böhmen in den Besitz der Oberlausitz gekommen waren.
In diesen Zeiten bitterster Not, wie sie die Wettiner und ihre
Lande nur selten vorher und nachher wieder durchgekostet haben, er-
folgte 1299 eine Verständigung der Brüder Friedrich und Diezmann
mit ihrem Vater. Während Diezmann sich jedoch bald wieder nach
der Lausitz begab, blieb Friedrich die nächsten drei Jahre beim Vater-
Dem Stiefbruder hatten sie die Herrschaft Tenneberg nunmehr wohl
endgültig eingeräumt; er ist da um 1306 gestorben. Auch eine Stief-
schwester war seit der dritten Verheiratung des Vaters im Hause,
Elisabeth von Arnshaug, die gleichnamige Tochter der von
Albrecht in dritter Ehe geheirateten Witwe des Grafen von Arnshaug-
Lobdaburg. Die soeben erblühte Jungfrau nahm Friedrichs Herz so
gefangen, daß er sie, schon seit Jahren Witwer, zu ehelichen beschloß.
Da, der Sage nach, die Eltern nicht recht mit der Ehe einverstanden
waren, so soll Friedrich die damit einverstandene Verlobte vom Kirch-
gange weg entführt und sich durch den Abt von Reinhardsbrunn haben
trauen lassen. Mit seiner neuen Gemahlin aber erhielt Friedrich
Ziegenrück, Triptis, Auma, Neustadt an der Orla mid einen Teil von
Jena. Die Hochzeit ward am 24. August 1300 oder 1301 zu Gotha
gefeiert. Dies Ehebündnis, aus dem dann der wirkliche Stammhalter
des wettinischen Hauses hervorgegangen ist, da Friedrichs Sohn mit