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heit von Böhmen dort die Regentschaft führen sollte, die Städte
Leitmeritz, Laun, Brüx und Melnik ein, außerdem den großen Turm
auf der Prager Burg.
Auch in Thüringen begannen sich die Verhältnisse zu klären.
Ehe König Albrecht nach Böhmen abzog, lud er den Landgrafen noch
einmal vor seinen Richterstuhl, während er sein Lager in der Nähe
von Mühlhausen hatte. Der Landgraf erschien nicht, Albrechts Zug
nach Böhmen half ihm aus der Verlegenheit; aber der ewigen Unruhe
müde, übergab er Land und Leute an seine Söhne unter Vorbehalt
des landgräflichen Titels und der damit verknüpften Rechte und zog
sich nach Erfurt in die Stille des Privatlebens zurück. Es blieb die
Auseinandersetzung mit Diezmann übrig wegen der Nachfolge in
Thüringen. Da trat wiederum ein unvorhergesehenes Ereignis da-
zwischen, das, so schmerzlich es empfunden wurde, doch auch zur Ent-
wirrung der Lage das Seine beitrug. Am 10. Dezember 1307 erlag
Diezmann zu Leipzig einer Verwundung, die er drei Tage vorher im
Predigerkloster erhalten hatte, und ward in der Dominikanerkirche, der
heutigen Paulinerkirche, bestattet. Üüber dieses Vorkommnis fließen
spätere Quellen reichlicher als zeitgenössische. Schon der Todestag wird
verschieden überliefert; neben dem genannten Datum der 3. Dezember
und die Christnacht. Nach den altenzellischen Annalen soll Diezmann
in der Thomaskirche während der Christmette ermordet worden sein
und spätere Uberlieferung setzt hinzu, daß solches nach der Anstimmung
des Benedictus und nach dem Auslöschen der Lichter geschehen sei.
Das blutige Messer habe den Mörder verraten, der nachher mit
glühenden Zangen gerissen und gerädert worden sei. Soweit die sagen-
hafte Überlieferung, die ebensowenig wie die beglaubigte einen sicheren
Anhalt betreffend die Beweggründe der grausigen That giebt.
Friedrich der Freidige als allciniger Land-- und Markgraf.
Friedrich sah sich nun bald von dem größten Teile der thüringisch-
meißnischen Lande als Herrscher anerkannt. Er schrieb auf die Fasten
1308 einen Tag nach Erfurt für die Edlen und Amtleute Thüringens
aus, nachdem er schon vorher mit dem Anhange seines ermordeten
Bruders, allerdings nicht ohne große Geldversprechungen, sich ver-