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mochte, so verfügte dieser, daß bei der Nichterfüllung der der Fuldaer und
Mainzer Kirche zu Altenburg gegebenen Versprechungen die Ansprüche
des Reiches auf Thüringen und Meißen wieder zu vollem Rechte
aufgelebt seien. Entsprechend diesem Entscheide ernannte er Unarks
von Waldenburg zum Reichshauptmann für Meißen und das Pleißner=
land und forderte die meißnischen Städte zum Abfall von Friedrich oder
vielmehr zur Rückkehr zur R ittelbarkeit auf. Ingleichen gestattete
der Kaiser Heinrich von Genua aus dem Erzbischof von Mainz, um der
gefährdeten Interessen seiner Kirche willen, für einige Zeit Böhmen zu
verlassen, um dem vertragsbrüchigen Landgrafen zu begegnen. Dem zu
ihm gekommenen Abte von Fulda wies er zum voraus eine Summe
für die Dienste an, die er ihm in Thüringen und im Reiche leisten
werde. Auch die Städte Mühlhausen und Nordhausen wurden von
Reichs wegen von König Johann, d. h. von Peter Aspelt, zum Wider-
stand gegen den Friedensbrecher aufgefordert. Klärlich geht daraus
hervor, daß nunmehr, nach der gesicherten Besitzuahme Böhmens, Hein-
rich VII. nicht abgeneigt war, auch nach Norden zu, ganz wie seine
Vorgänger, seine Macht auszudehnen.
Und als ob hier nicht genug Feinde gedräut hätten, zog Friedrich
zu gleicher Zeit gegen einen Mann zu Felde, der mit dem Ruhme
und Klange seiner Waffen seit den letzten Jahren den Nordosten des
Reiches erfüllt hatte, gegen Waldemar von Brandenburg, dem schon
die Zeitgenossen den Beinamen des Großen gaben. Das Streben,
die Grafsschaft Landsberg und die Niederlausitz wieder zu gewinnen,
war für Friedrich ohne Rücksichtnahme auf irgend welche politische
Berechnung einzig maßgebend. Aber ehe er noch selbst zum Angriffe
lam, bemächtigte sich Waldemar Großenhains und Meißens nebst
einigen anderen Punkten, und als dann der Landgraf mit seinem
Sohne ohne namhafte Begleitung herbeieilte, stießen sie vor den
Thoren von Großenhain mit den Brandenburgern zusammen und fielen
beide im Januar oder Februar 1312 als Gefangene in die Hände des
Feindes. Sie wurden nach der Hauptstadt der Altmark, nach Tanger-
münde gebracht — wie furchtbar mußte es für Friedrich sein, jetzt in
erzwungener Unthätigkeit seine mangelnde Vorsicht büßen zu müssen-
Er sah sie schon losbrechen die alten Feinde: Mühlhausen, Nordhausen,
die Erfurter, die Abte von Hersfeld und Julda; und sie kamen